Legendärer Dienstunfall

Der Sitzungssaal im Hedelfinger Bezirksrathaus war jüngst wieder einmal anders als sonst bestuhlt. In wenigen Konferenzräumen wird die Vielfalt möglicher Sitzordnungen und Präsentationsflächen so konsequent einem Vergleichstest unterzogen wie in Hedelfingen.

Auch Tapeten, Wandschmuck sowie Mobiliar waren schon mehrfach Gegenstand von Veränderungen. Aber das ist zu einem guten Teil dem Wechsel der Mode sowie dem Verschleiß geschuldet. Trotz steter Modernisierung kam es jedoch schon einmal zu einem legendären Dienstunfall. Stuttgarts damaliger Bürgermeister Klaus-Peter Murawski erinnerte im Jahre 2002 anlässlich der Verabschiedung von Schultes Heinz Weber an dessen Missgeschick in der Bezirksbeiratssitzung  vom 9. Juni 1970: „Gegen 20.30 Uhr fiel ein 1,10 mal 1,50 Meter großes Ölgemälde von der Wand, der Rahmen traf den Verletzten am Kopf. Weber habe danach über Schmerzen und Gleichgewichtsstörungen geklagt. Der Arzt habe Prellungen am Kopf diagnostiziert. Mit Tabletten und der Empfehlung, eine dunkle Sonnenbrille zu tragen, wurde der Patient entlassen.” Einen vergleichbaren Dienstunfall, so Murawski, habe es in Stuttgart „seit dem Zweiten Weltkrieg nicht gegeben.” Die Erinnerung daran wurde in der jüngsten Beiratssitzung geweckt, als eine – noch nicht erneuerte – Holzverkleidung der Heizung unter Getöse Kurs auf die stellvertretende Bezirksvorsteherin und deren Kollegin nahm. Glücklicherweise musste beiden danach nicht das Tragen einer dunklen Sonnenbrille empfohlen werden. Aber der Vorfall gab uns zu denken: Dort steht nämlich sonst der Pressetisch.

Rundgeschaut … Die Seite 3 Kolumne aus dem WILIH … 8.3.2017