Neustart am 29. Juni: Ratten-Kita bleibt zu!

Stuttgart-Hedelfingen … Die Kindergärten dürfen am 29. Juni wieder öffnen (Information der Landesregierung: hier). Am Bergwald 19 bleibt die städtische Kindertagesstätte (Kita) aber geschlossen. Für die Eltern der Ratten-Kita in Hedelfingen gab es am 24. Juni Post aus dem Jugendamt der Stadt Stuttgart. Die unangenehme Nachricht – im wahrsten Sinne des Wortes kurz vor Toresschluss: „Am kommenden Montag” können die Eltern „ihre Kinder nicht in die Kita bringen”. Grund: Der Kindergarten bleibt zu, bis man endlich der Rattenplage Herr wird. Inwischen wurde auch das Gesundheitsamt informiert.

„Ich versichere Ihnen, dass wir mit Nachdruck daran arbeiten, Lösungen zu finden”, schreibt Beate Streicher-Kieltsch an die Eltern. In dem Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt, versichert die Abteilungleiterin für Kindertages- und Schulkindbetreuung im Stuttgarter Jugendamt, nach Alternativen zu suchen, „um Ihren Kindern wenigstens ein eingeschränktes Betreuungsangebot an einem anderen Ort anbieten zu können”.

Die Lösung, die für die 40 Kita-Kinder vom Bergwald auf die Schnelle zu finden war, sieht nach Auskunft von Elternbeirätin Daniela Schaupp so aus: Zehn Vorschulkinder kommen bis zu den Sommerferien im Tiefenbachkindergarten in Rohracker unter. Von den anderen 30 Kindern werden 15 in der Turnhalle des Hedelfinger Waldheims betreut, die anderen 15 müssen zu Hause bleiben. Nach der Hälfte der fünf Wochen bis zu den Ferien wird gewechselt. Dann dürfen die anderen 15 Kinder ins Waldheim.

Das wäre nicht notwendig, sagt Paul Wurm. Der Vorsitzende des Waldheimvereins Hedelfingen hat angeboten, dass für alle Kinder „eine temporäre Notfallversorgung an Ort und Stelle” möglich wäre. Zur Verfügung stünden der Vereinsraum mit Theaterbühne (110 Quadratmeter) und ein kleines Nebenzimmer mit Schiebetür (50 Quadratmeter). Doch bislang, so lässt Wurm durchblicken, steht dem der Amtsschimmel im Weg.

Um den Kita-Kindern und ihren Eltern zu helfen, hat der Vereinsvorsitzende jetzt den Hedelfinger Bezirksvorsteher und Bezirksbeirat informiert. Der Beirat tagt nach langer Coronapause am nächsten Dienstag wieder. Da könnte die Rattenplage angesprochen und auf die kommunalpolitische Agenda gesetzt werden, hofft Wurm gemeinsam mit dem Elternbeirat.

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