Protest gegen Trinkwasserhochbehälter: Politik um Hilfe gebeten

Stuttgart-Rohracker … Gegen den geplanten Neubau eines Trinkwasserhochbehälters oberhalb des Egerwegs regte sich nach Bekanntwerden des Bauantrags bei betroffenen Anwohnern Widerstand. Inzwischen fand ein Gespräch mit der Bauherrin (Netze BW Wasser GmbH) statt, ein zweites soll folgen. Am 26. September bat eine Anwohnerinitiative den Hedelfinger Bezirksbeirat um Hilfe.

Zwischen Allemendhäule und Weißen auf der Anhöhe Rohrackers möchte die Netze BW Wasser GmbH einen neuen Trinkwasserspeicher bauen und hat ihr Vorhaben beim Stuttgarter Baurechtsamt eingereicht (WILIH 6.9.2017). Die Größe des Baukörpers – von der Anwohnerinitiative als „Kleinstammheim“ apostrophiert – ruft bei den Hauseigentümern bzw. -bewohnern Befürchtungen hervor. Bisherige Kritikpunkte: Beschattung von Gebäuden und Photovoltaikanlagen, Eingriff in geschützte Landschaft und Artenvielfalt.

Prüfungen zugesagt

Dazu sind jetzt zwei weitere Argumente hinzugekommen. Das härtere der beiden, eine mögliche Behinderung bzw. Blockade der Frischluftzufuhr für Rohracker, dürfte sich von Experten überprüfen lassen. Das zweite, weichere Argument – Verschandelung und Nutzungseinschränkung des Naherholungsgebiets – geht eher in Richtung Geschmacksfrage. Gleichwohl liegen nun einige konkrete Sorgen von Anwohnern auf dem Tisch, über die gesprochen werden kann.
Ein grundsätzlicher Austausch hat bereits stattgefunden. Am 15. September hatte die Netze BW Wasser GmbH die Egerweg-Anwohner zu einem Informationstermin ins Wasserwerk Berg eingeladen. Eine Folgeveranstaltung ist geplant, aber noch nicht terminiert. Zugesagt wurde den betroffenen Bürgern eine nochmalige Prüfung eines etwas weiter westlich gelegenen Alternativstandorts, der bisher nicht erste Wahl war; mehr Standorte aber nicht, wie ein Netze BW-Sprecher auf Nachfrage von WILIH mitteilte. Außerdem soll die Beschattungsproblematik einschließlich bisher nicht berücksichtigter Photovoltaikanlagen nochmals geprüft werden.

Suche nach Lösung

Die Anwohner wünschen sich – wenn schon unbedingt oberhalb eines Egerwegs – einen „unterirdischen“ Trinkwasserspeicher. Das ist wohl nicht möglich, die Netze BW wollen aber prüfen, ob durch eine andere Aufteilung der mit Wasser zu versorgenden Häuser in Rohracker der neue Speicher niedriger als beantragt zu bauen wäre. Durch ihre Präsentation in der vergangenen Sitzung haben die Anwohner die Hedelfinger Bezirksbeiräte aus ihrer Sicht über den Sachstand und ihre Kritik informiert. Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung trugen Netze BW-Vertreter anschließend ihren Teil zur Information bei. Damit ist die Basis für eine umfassende Suche nach einer Problemlösung geschaffen.