Sillenbuch bekommt 2023 neuen Bezirksvorsteher

Stuttgart-Sillenbuch, [post_published] … Im nächsten Jahr wird der Chefsessel im Sillenbucher Bezirksrathaus neu zu besetzen sein. Amtsinhaber Peter-Alexander Schreck (63) hatte nach anhaltender Kritik an seiner Amtsführung im Sommer ein Personalgespräch beim zuständigen Stuttgarter Verwaltungsbürgermeister Fabian Mayer (beide CDU). Danach teilte die Stadtverwaltung heute mit: „Bezirksvorsteher Schreck ist noch bis 31.10.2023 im Dienst.” Somit muss die Stadt im nächsten Jahr eine Nachfolgerin beziehungsweise einen Nachfolger als Leiter des Sillenbucher Bezirksamts suchen.

Bezirksbeirat wandte sich zweimal an Bürgermeister

Der Sillenbucher Bezirksbeirat, dessen Vorsitzender Schreck von Amts wegen ist, hatte sich im Juni erneut an Bürgermeister Mayer gewandt. Im Oktober 2021 hatte ihn das Sillenbucher Stadtbezirksparlament schon einmal angeschrieben – ohne zählbares Ergebnis. Hintergrund: Spätestens seit dem vergangenen Jahr stieß Schrecks Amtsführung auf zunehmende Kritik. Insbesondere Mängel in der Sitzungsvorbereitung, fehlende Informationen, unterbliebene Nachverfolgung von Themen oder mangelndes Interesse an Sillenbucher Angelegenheiten wurden von Bezirksbeiräten zunehmend kritisiert. Die „Spitze des Eisbergs” war ein Antrag der Bezirksbeirats-CDU auf Information zum Projekt „Bürgerzentrum”, in dem explizit auch das Sillenbucher Bezirksamt an eine ausstehende Information des Bezirksbeirats erinnert wurde – ein in dieser Form einmaliger Vorgang.

Bezirksbeirätin machte Sorge öffentlich

Zudem war Bezirksvorsteher Schreck zuletzt immer seltener in der Öffentlichkeit zu sehen. Bei Bezirksbeiratssitzungen und offiziellen Terminen ließ er sich meistens von seinem Stellvertreter Hans Peter Klein vertreten. Beim Festakt zum 90-Jährigen des Handharmonikaclubs Flottweg Sillenbuch vertrat sogar Schrecks Büroleiterin Angelika Heilemann ihren Chef. Offenbar war Schreck auch immer seltener im Sillenbucher Bezirksrathaus präsent. Sorgen um den Gesundheitszustand und die Dienstfähigkeit des Bezirksvorstehers begleiteten die sachliche Kritik an seiner Amtsführung. Öffentlich machte dies am 29. Juni mit einer mündlichen Anfrage in der Bezirksbeiratssitzung die Heumadenerin Melanie Gehrung, die für die CDU im Sillenbucher Stadtbezirksparlament sitzt.

Stadt weist Bezirksvorsteher auf seine Dienstpflichten hin 

Dann kam der Stein ins Rollen. „Die im Raum stehende Kritik an der Amtsführung nehmen wir ernst”, teilt die Stadt nun mit. Offenbar ging es in dem Personalgespräch um Grundsätzliches. Denn die Stadt erklärt: „Herr Schreck wurde deutlich auf Dienstpflichten hingewiesen, die sich aus dem allgemeinen Dienst- und Treueverhältnis ergeben. Ihre Einhaltung halten wir für unabdingbar und selbstverständlich.” Der Hinweis der Stadt auf „weitere zeitliche Planungen” als Gegenstand des Personalgesprächs lässt erahnen, dass Schrecks Dienstende in gut einem Jahr ursprünglich so nicht geplant war.

Foto (Archiv): Die Dienstzeit von Peter-Alexander Schreck endet am 31. Oktober 2023.

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