SportKultur bei der 15. Triennale Kleinplastik

Stuttgart-Wangen, [post_published] … Die Alte Kelter in Fellbach, bis heute eine Kathedrale des Weins, beherbergte die 15. Triennale Kleinplastik, der die Kunstfreunde der SportKultur Stuttgart einen Besuch abstatteten.

Unter der beeindruckenden Holzdachkonstruktion des Gebäudes von 1906 führte Kunsthistorikerin Monika Will kenntnisreich durch die Vibration der Dinge betitelte Ausstellung mit internationalem Ruf. Gezeigt wurden sehr breitgefächerte Arbeiten von 60 Künstlerinnen und Künstlern aus der sprichwörtlich halben Welt.

Einige besonders augenfällige Beispiele der Vibrationen hatten es der SportKultur-Besuchergruppe besonders angetan: Im Eingangsbereich der Kunstschau hingen 26 tönerne Handpaare an langen Schnüren von der Decke herab. Aufeinanderstoßende Fäuste der CoronaStoß lässt grüßen –, unberührte Finger, Handflächen, die sich horizontal berühren, als würden sie die Energie von oben nach unten leiten. Signes et Sentiments(Zeichen und Gefühle), geschaffen 2021 vom Schweizer Sabian Baumann, ist wie ein soziales Gefüge, in dem die Objekte sich mal nah, mal fern sind. Sich mal abstoßen, mal zueinanderstreben, immer aber aufeinander verweisen und so die titelgebende Vibration der Dinge vollziehen.

Von Anette Wehrmann (19612010) sind sechs Steine des Anstoßes zu sehen. Das sind aus Ziegelsteineund Mörtel gemauerte Kugeln bzw. Bälle im Fußballformat. Die SportKulturKunstfreunde dachten hier unweigerlich an die schmerzhaften Vibrationen, die im Fuß nach einem Tritt gegen eine dieser steinerneKugeln mit Vehemenz auftreten würden.

Alan Hunts Praxis ist der Verbreitung der Kultur einer indigenen Nation der pazifischen Nordwestküste gewidmet. Seine Schnitzereien zeigen sich im Stil der Kwakwaka’wakw, der durch die tiefen Einschnitte ins Holz und die minimale Verwendung von Farbakzenten erkennbar ist. Die Masken repräsentieren Mythenwesen, Tiere, natürliche Kräfte sowie andere Menschen und spielen eine tragende, gefühlbetonte Rolle bei der Darstellung von Charakteren die während uralter Zeremonien und Ritualen im Zentrum stehen.

Ein Unfall zwischen einem Bohrkopf und einem starken Stahlträger auf einer Stuttgart21Baustelle setztimmense Kräfte frei, die den Bohrkopf total zerstört haben. Erik Sturm hat ihn entdeckt geborgen, poliert, auf einen Sockel gestellt und damit ein ästhetisches Objekt geschaffen das die Betrachter mehr als anschaulich die freigesetzte Wucht und Energie geradezu spüren lässt.

Quelle und Foto (Norbert Klotz): SportKultur Stuttgart


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