Tempo 30 an der Kemnater Straße: „Blitzer” sorgte für Verwirrung

Stuttgart Riedenberg Grundschule Tempo 30 Kemnater StraßeStuttgart-Riedenberg … Nach den Buchstaben des Gesetzes ist die Tempo 30-Beschränkung vor der Riedenberger Grundschule korrekt eingerichtet. Doch nicht nur im Sillenbucher Bezirksbeirat warf die neue Geschwindigkeitsbegrenzung Fragen auf. Offenbar gab es auch innerhalb der Stadtverwaltung Meinungsverschiedenheiten.

An der Kemnater Straße stand am 21. April gegen 15 Uhr ein „Radarwagen”. Auf Höhe des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Fahrtrichtung Kemnat. In diesem Bereich sind 50 km/h als Höchstgeschwindigkeit erlaubt, das normale Innerortslimit. Gemessen wurde aber auf Tempolimit 30, wie ein aufmerksamer WILIH-Leser bei den Mitarbeitern der städtischen Verkehrsüberwachung erfragte, während sie die Messung durchführten. Denn er wusste: „Da stand doch ‘was im WILIH…”.

Ja, das stimmt. In der WILIH-Ausgabe vom 18. Februar 2015 berichteten wir über Stuttgarts wohl kürzesten Tempo 30-Bereich zwischen der Kreuzung Schemppstra­ße/Kem­na­ter Straße und der Richard-Schmid-Straße. Dort  wurde im Rahmen einer stuttgartweiten Aktion zur Erhöhung der Schulwegsicherheit ein Tempolimit von 30 km/h angeordnet. Es gilt von Montag bis Freitag von 7 bis 17 Uhr. Nach der Richard-Schmid-Straße dürfe man in Richtung Kemnat bis zum „Ortsschild” bei der Bernsteinstraße dann wieder 50 km/h fahren, berichtete  WILIH unter Bezugnahme auf eine Auskunft von Susanne Putzien, die bei der Stuttgarter Straßenverkehrsbehörde für Schulwegsicherheit zuständig ist und die Maßnahme angeordnet hatte.

Doch bei der städtischen Verkehrsüberwachung war man wohl bis dato anderer Ansicht. Deshalb wurden am 21. April offenbar einige Autofahrer „geblitzt”, die schneller als 30 km/h fuhren. Wer hat denn nun Recht, fragten wir bei der Verkehrsüberwachung und bei Susanne Putzien nach. Die Antwort ließ einige Tage auf sich warten, weil man sich innerhalb der Behörde erst einmal intern zu dem Thema verständigen musste. Das führte zu dem Ergebnis, dass sich zu Unrecht „Geblitzte” keine Sorgen machen müssen. Denn auch bei der Verkehrsüberwachung sei man zu der Erkenntnis gelangt, dass in dem fraglichen Streckenabschnitt maximal 50 km/h erlaubt seien – und nicht etwa 30 km/h, berichtete am 28. April Susanne Putzien gegenüber WILIH.

Allerdings werde hinter der Ausfahrt der Richard-Schmid-Straße nun doch noch ein Tempo 50-Schild aufgestellt werden. Denn offenbar häuften sich Fälle von Drängelei mit Lichthupe. Einige Autofahrer führen brav Tempo 30 bis zum Ortsausgang – was nicht verboten, aber keine Pflicht sei. Dies ärgere immer wieder Fahrer, die – erlaubterweise – 50 km/h fahren wollten. Es fänden sogar Überholmanöver statt. Und das sei nicht gewollt, meinte Putzien nach Rücksprache mit Kollegen von der Verkehrsüberwachung. Allerdings werde es noch etwas dauern, bis das Schild steht, das eigentlich verzichtbar ist, weil nach der Straßenverkehrsordnung alles klar sein sollte. Aber aus Sicherheitsgründen werde sie, die eigentlich einen Schilderwald vermeiden wollte, nun das zusätzliche Schild anordnen, beschrieb Susanne Putzien den Kompromiss. Und hofft, dass dann endlich allen alles klar sein wird.

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