Waldorfkindergarten – Interim doch am Himbeerweg?

Stuttgart-Sillenbuch … Der Waldorfkindergarten am Himbeerweg 21 in Sillenbuch soll erweitert werden. Fertige Pläne warten aber wegen einer fehlenden Übergangslösung auf eine Umsetzung. Im vergangenen Sommer schlug der Kindergartenverein deshalb Alarm. In den vergangenen Monaten war es ruhig geworden um den Waldorfkindergarten Himbeerweg. Nun hat der Kindergartenbetreiber für ein Interim eine Lösung auf seinem Grundstück gefunden und hierfür einen Bauantrag eingereicht. Ist der Weg nun  geebnet?

Im Stuttgarter Stadtplan ist ein Baufenster rot markiert. Die Stadt Stuttgart erklärte auf Anfrage von WILIH dazu: „Mitte März wurde ein Bauantrag für ein Interimsgebäude auf dem Grundstück Himbeerweg 21 beim Baurechtsamt eingereicht. Die eingereichte Planung stellt ein Interimsgebäude im südlichen Bereich des Grundstücks dar.” Angeblich für eine „Standzeit von 20 Monaten”.

Bauantrag für ein Interim am Himbeerweg 21 eingereicht

„Der Bauantrag ist aus Sicht des Baurechtsamts noch nicht bearbeitungsfähig”, teilte Oliver Hillinger gegenüber WILIH mit. „Zur Genehmigungsfähigkeit lässt sich daher derzeit keine belastbare Aussage treffen”, schränkt der Stuttgarter Pressesprecher ein.

Die Kommune ist mit einer Förderzusage für die Kindergartensanierung und -erweiterung mit im Boot. Ohne Übergangsquartier für die Kita-Kinder könne das Bauvorhaben aber nicht wie geplant 2025 gestartet werden, so die Argumentation des Kindergartenvereins. Und damit sei der städtische Zuschuss in Gefahr – und in der Folge der gesamte Waldorfkindergarten.

Die nun in den Blick genommene Fläche am Hang hinter dem Waldorfkindergarten sei „sehr begrenzt”, räumt Marco Grünke ein, der im vorigen Sommer gemeinsam mit seiner Vorstandskollegin Stephanie Eschenbach in einer öffentlichen Sitzung des Bezirksbeirats Sillenbuch das Thema an die Öffentlichkeit brachte. Eschenbach und Grünke sind zwar seit November 2024 nicht mehr im Vorstand des Kindergartenvereins.  Marco Grünke erklärte dennoch gegenüber WILIH, dass es bei einem Interim auf dem Kindergartengrundstück am Himbeerweg 21 „Schwierigkeiten” geben könne, „für alle Kinder den entsprechenden Platz, inklusive Außenbereich, zu realisieren”. Und: „Ob der Bauantrag – wie geplant – bewilligt werden kann”, könne man übrigens „noch nicht sagen”.

Stadt wegen Millionenförderung mit im Boot

Inwieweit hat sich das Thema „Interim” für die Stadt jetzt erledigt? Das ergebe sich aus dem Ergebnis des Baugenehmigungsverfahrens, meint Stadtsprecher Hillinger, und baut zugleich eine Brücke für den Fall der Fälle: „Sollte ein Interim auf dem Grundstück Himbeerweg 21 nicht möglich sein, käme eine Interimsunterbringung in einer noch zu bauenden städtischen Einrichtung auf der Bernsteinwiese, deren Fertigstellung aktuell für das Jahr 2029 geplant ist, in Betracht. Dies wurde seitens des Jugendamts dem Trägerverein signalisiert.”

Was würde bei einer Verzögerung um vier Jahre mit der Förderzsage der Stadt passieren? „Es sind Haushaltsmittel für die Bezuschussung des Projekts in Höhe von insgesamt 4,583 Mio. Euro in den Jahren 2025 bis 2027 im Haushalt und der Finanzplanung der Landeshauptstadt veranschlagt”, erklärt Oliver Hillinger auf Nachfrage. Und gibt Entwarnung: „Diese Mittel können grundsätzlich in nachfolgende Haushaltsjahre übertragen werden, falls Verzögerungen im Bauablauf eintreten und der Kita-Träger eine Übertragung beantragt. Das Jugendamt ist diesbezüglich im regelmäßigen Austausch mit dem Trägerverein. Aktuell ist noch nicht klar, ob und in welchem Umfang eine Verzögerung des Vorhabens eintritt.”


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