
Wangener Bumerang
Was für eine Klatsche! Gleich zweimal binnen acht Tagen hat der Wangener Bezirksbeirat einen Plan der Stadt in Bausch und Bogen abgelehnt. In Stuttgarts Mitte einen Betriebshof aufzugeben, um dort Wohnungen bauen zu können – das wäre an sich okay, auch für die Wangener. Schließlich ist Wohnraum Mangelware. Und dass Stuttgarts Müll vor der Haustüre abgeholt und zur Deponie gebracht wird – auch eine Selbstverständlichkeit. Aber warum muss dafür der Löwenanteil der Müllwagen in eines der engsten Wohnquartiere und unmittelbar neben eine – zudem noch zu erweiternde – Schule verlagert werden? Und nicht irgendwo an den Stadtrand, in ein Gewerbegebiet? Würden wir ja gerne, aber niemand verkauft uns ein Grundstück dafür! Dieses Argument von Rathaus- und AWS-Spitze wollen die Wangener aber nicht gelten lassen. Sie sagen: weiter suchen! Vor allem im städtischen Eigentum, fordern sie. Hat dies im Stuttgarter Rathaus niemand kommen sehen, keiner auch nur für möglich gehalten? Vielleicht wären die im Krötenschlucken geübten Bezirksbeiräte in Wangen ja sogar zu dem einen oder anderen Zugeständnis bereit gewesen, hätte ihnen die Stadt wenigstens den kleinen Finger gereicht. Doch so vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden, hat ihnen gezeigt, was man im Stuttgarter Rathaus von ihnen hält. Schlimmer noch: wie wichtig einem dort die Wangener Bürger sind. Dass der Bumearng aus Wangen nun aber nicht den Verantwortlichen in der Verwaltung, sondern dem Stuttgarter Gemeinderat an den Kopf fliegt, der in diesem Dilemma die Entscheidung zu fällen hat, das ist zutiefst unbefriedigend.
Rundgeschaut … Die Seite 3 Kolumne aus dem WILIH … 7.3.2018