UTA für neuen AWS-Plan – Stadt geht auf Wünsche ein

Stuttgart-Wangen … Nachdem sich der Wangener Bezirksbeirat zweimal gegen den städtischen Plan zur Erweiterung des Wangener Betriebshofes der Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) gewandt hatte, stimmte der zuständige Umwelt- und Technik-Ausschuss (UTA) des Stuttgarter Gemeinderates dem Vorhaben am 6. März zu. Allerdings mit einer Planänderung, die in Wangen gefordert wurde.

Die umstrittene Planung für den Betriebshof der AWS an der Gingener Straße war zweimal nacheinander im Wangener Bezirksbeirat durchgefallen und ein Hauptthema auf der Einwohnerversammlung am 5. März. Zu entscheiden haben allerdings nicht die Wangener, sondern der Stuttgarter Gemeinderat – und dies auch nicht bloß für den Standort Wangen, sondern für alle Standortpläne der AWS in Stuttgart.

Drei Varianten geprüft

Technik-Bürgermeister Dirk Thürnau wies deshalb in der entscheidenden UTA-Sitzung am 6. März noch einmal darauf hin, dass sich Zahl und Fahrten von Müllfahrzeugen in Wangen nicht wesentlich vom jetzigen Zustand unterscheiden werden. Allerdings werde die Zahl der dort stationierten Mitarbeiter deutlich anwachsen. Deshalb habe sich um die Anzahl der Mitarbeiterparkplätze eine Diskussion ergeben. Thürnau erklärte den Stadträten die Verkehrssituation anhand der auch im Wangener Bezirksbeirat gezeigten Vorentwürfe.

Dirk Thürnau im UTA
Bürgermeister Dirk Thürnau im UTA

14 plus 19 Stellplätze an der Gingener Straße rechts und links des AWS-Tores waren bislang vorgesehen, sechs weitere bei der LKW-Zufahrt am Autohof, macht 39. Nach den Diskussionen in Wangen, so Thürnau, wolle man die Parkplätze für Mitarbeiter nun auf dem AWS-Gelände anordnen. Zu- und Abfahrt solle über den Autohof erfolgen, das Tor an der Gingener Straße werde nur für Notfälle beibehalten. Nach einer Planrevision werden von der Stadt jetzt in der bevorzugten ersten von drei Varianten insgesamt 42 Parkplätze auf dem Betriebshofgelände vorgeschlagen (siehe Plan auf dem Titelfoto). Verworfen hat man zwei weitere Varianten. Die erste: Für mindestens 2,6 Millionen Euro ließe sich eine Tiefgarage für 55 Fahrzeuge bauen. Eine weitere Variante sieht zusammen 46 Parkplätze auf dem Gelände vor (1,6 bis 1,8 Millionen Euro Mehrkosten). In jedem Fall wird ein Defizit bei Lagerflächen entstehen, für das es noch keine Lösung gibt.

Akzeptable Verbesserungen

UTA 6.3.2018
Der UTA gab grünes Licht

Stadtrat Philipp Hill (CDU) lobte die empfohlene erste Variante als „sehr gut”, um die Probleme in Wangen zu „entspannen”. Er rechne bei erneuter Behandlung mit einer Zustimmung des Wangener Bezirksbeirates. Gabriele Munk (Grüne) verwies auf die Bedeutung frühzeitiger Bürgerbeteiligung. Das Wangener Beispiel zeige, dass dadurch Verbesserungen möglich würden. Mit dieser Lösung könne man weiter arbeiten. Eine optische Abschirmung des AWS-Betriebshofes durch ortstypische Bäume sei aber wünschenswert.

Susanne Kletzin (SPD) bedankte sich für die schnelle Überarbeitung. Die Reaktion auf die Kritik aus Wangen sei „bemerkenswert”. Es sei geradezu eine „Verbesserung für dieses Gebiet” zu erwarten. Christoph Ozasek (SöS-Linke-Plus) vermisst eine Gesamtkonzeption für die AWS-Standorte. Deshalb müsse nun „aus der Not heraus” entschieden werden; die Räte würden „in die Mangel genommen”. Er begrüßte aber die überarbeitete Lösung für Wangen als Optimierung.

Einstimmig grünes Licht

Jürgen Zeeb (Freie Wähler) findet die in einer Variante aufgezeigte Tiefgarage „sehr interessant”. Darüber würde er gerne noch einmal nachdenken. Bernd Klingler (AfD) lobte den „guten Job” der AWS und erkennt die Notwendigkeit einer Verlagerung an. Für Wangen erkennt er eine akzeptable Verbesserung der Planung. Michael Conz (FDP) und Ralph Schertlen (STAdTISTEN) signalisierten ebenfalls Zustimmung. Der UTA gab schließlich einstimmig grünes Licht für die Weiterplanung.

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