Wasenstraße 34 – Wohnraum für 92 Flüchtlinge geplant

Stuttgart-Wangen … Die Stadt Stuttgart möchte an der Wasenstraße 34 (ehemals Autovermietung Utech) Wohncontainer für die Unterbringung von bis zu 92 Flüchtlingen aufstellen lassen. Seit heute (23.2.2024) sind die neuen städtischen Pläne für Modulstandorte – die im WILIH-Land auch Heumaden betreffen – bekannt. Am Montag, 26. Februar, wird im Bezirksbeirat Wangen darüber beraten.

Die Stadt Stuttgart muss eiligst weitere Unterbringungsmöglichkeiten schaffen, um ihrer gesetzlichen Verpflichtung nachzukommen. Sie spricht von bereits 2.800 Geflüchteten ohne Möglichkeit zur Selbstversorgung. Diese seien derzeit in Hotels oder Nebenhallen der Hanns-Martin-Schleyer-Halle untergebracht.

Auf der Suche nach weiteren Standorten ist man an der Wasenstraße 34 in Wangen fündig geworden. Das Areal, auf dem sich früher eine Tankstelle und bis vor einiger Zeit die Autovermietung Utech befanden, wurde der Stadt von dem privaten Grundstückseigentümer für Flüchtlingsunterkünfte zur Miete angeboten. Hinter dem Gewerbeareal befindet sich ein städtisches Grundstück, das – wie jetzt schon als Parkplatz – mit dem vorderen Flurstück vereint wird. So kann die Stadt über insgesamt knapp 3.200 Quadratmeter verfügen. Dies reicht aus, um 24 Modulbauten für die Unterbringung von bis zu 92 Flüchtlingen sowie ein Büromodul aufstellen zu lassen.

Errichtet werden die Wohncontainer im Auftrag der städtischen Wohnungsbaugesellschaft SWSG, die zur Zeit an der Amstetter Straße in Hedelfingen derartige Modulbauten für bis zu 124 Menschen aufstellen lässt. Die Kosten für den Standort Wasenstraße 34 werden von der Stadt Stuttgart mit 6,77 Millionen Euro angegeben. 4,84 Millionen davon werden als „nachhaltige Investition” bezeichnet, weil die zunächst für drei Jahre genehmigten Bauten später theoretisch abgebaut und an anderer Stelle als Sozialwohnungen wieder aufgebaut werden können.


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Ein Gedanke zu „Wasenstraße 34 – Wohnraum für 92 Flüchtlinge geplant

  • Keiner wünscht sich, dass diese wilden Zeiten Menschen (Menschen!!) in großer Zahl hierher verschlagen. Aber 220 Geflüchtete in Wangen hatten wir schon, sogar mehr: 2015 und in den Folgejahren. Viehwasen, Geislinger Straße, das fühere Hotel Autohof und einige Wohnungen waren ihre Adressen. Viele davon haben sich heute gut integriert, arbeiten, Kinder gehen zur Schule, haben Abschlüsse gemacht. Sie fielen und fallen gar nicht auf. Viele Menschen sind gar nicht mehr hier, etliche sind schon wieder ausgereist!
    Etliche aber wurden abgeschoben. Ich habe persönlich zwei nächtliche Abschiebungen erlebt, ich habe sie als brutal und gewaltsan empfunden. Um 2 Uhr nachts aus den Betten gerissen, 45 Minuten zum Packen, um 8 Uhr im Flieger. In beiden Fällen waren Kinder dabei, zusammen 4. Vier Kinder, die hier zur Schule gingen! Im zweiten Fall hatten beide Eltern Arbeit, haben Steuern und Sozialversicherung bezahlt, ihr Arbeitgeber, ein Supermarkt hier inWangen, hatte am nächsten Tag eine Mitarbeiterin und einen Mitarbeiter weniger.
    Es hat kaum nennenswerte Zwischenfälle mit den hier gelandenten Leuten gegeben, nicht zuletzt, weil zahlreiche Menschen hier aus Wangen und in den anderen Neckarvororten zugepackt, geholfen, unterstützt haben, meine Wenigkeit auch. Dies ist ein entscheidender Faktor: Mitmenschlichkeit und Solidarität helfen, Ablehnung ruft Ablehnung auch auf der andern Seite hervor. In unseren Stadtbezirken ist es dehalb gut gelaufen, und es kann erneut gut laufen.
    Bis heute betreue ich eine Familie aus Tschetschenien. Als ich die Frau kennenkernte, konnte sie kaum ein Wort Deutsch, heute hat sie eine Ausbildung im Altenbetreuungsbereich gemacht, eine ausgesprochen gute Prüfung abgelegt, ist stellverteretende Leiterin in ihrem Bereich und spricht gut Deutsch.
    Solidarität, Empathie, auf die hier ankommenden Menschen (!!) menschlich zugehen – und die Unterkunft wird eine gut zu bewältigende Aufgabe sein. Möglichst viele sollten helfen, dann kann es ein Miteinander werden. Dafür setze ich mich ein.

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