Wieder Schafe im Eichenhain

Stuttgart-Riedenberg … Das Naturschutzgebiet Eichenhain, das sich von Riedenberg bis Sillenbuch erstreckt, wird wieder von Schafen beweidet. Das teilte das Stuttgarter Regierungspräsidium jetzt mit. Da die Pflege allein durch Mahd nicht bewerkstelligt werden könne, sei eine Schafbeweidung dringend notwendig. WILIH besuchte die Schäferin im Eichenhain und zeigt hier im Anschluss Fotos.

Nach mehreren Jahren Unterbrechung hat das Regierungspräsidium Stuttgart wieder eine Schäferin mit ihren Tieren für diese Aufgabe gewinnen können. Nicole von Kopp Ostrowski lässt ihre beiden Schafherden an verschiedenen Stellen in dem mehr als zwei Kilometer langen Eichenhain weiden. Da die Schäferin die Herden täglich kontrollieren und mit Wasser versorgen muss, sind sie und ihre Mitarbeiter berechtigt, die Wege des Naturschutzgebietes mit Fahrzeugen zu befahren. Was im Naturschutzgebiet Eichenhain außerdem erlaubt und was aus welchen Gründen untersagt ist, steht auf den Informationstafeln an den Zugängen zum Naturschutzgebiet.

Vielen Besuchern ist im ersten Moment nicht verständlich, weshalb Schafe im Eichenhain weiden dürfen, Hunde jedoch an der kurzen Leine geführt werden müssen. Das Regierungspräsidium erklärt: Die Schafe fressen das Gras ab und vertilgen dabei die Pflanzen mit den Nährstoffen vor Ort. Hunde tragen dagegen mit ihrem Kot neue zusätzliche Nährstoffe ins Gebiet hinein. Gerade die Nährstoffarmut sei aber charakteristisch für einen Weidewald und die Halbtrockenrasen. Pflanzenarten wie Majoran, Golddistel und Heidekraut gedeihen auf nährstoffarmen Böden. Ohne die Schafe würden sich die Magerwiesen immer mehr zu so genannten Fettwiesen entwickeln. Sie würden die Halbtrockenrasen mit ihrer seltenen Pflanzenwelt verdrängen. Der Kot der Schafe kann dem Rasen nichts anhaben, er besteht aus der verdauten Nahrung aus dem Naturschutzgebiet.

Ein weiteres Missverständnis will das Regierungspräsidium ebenfalls ausräumen: Gehölze müssen von Zeit zu Zeit ausgelichtet, Bäume gefällt werden. Das ist im Sinn des Naturschutzes, weil das Gebiet sonst zuwächst und zu Wald wird. Weil die Beweidung in den letzten Jahren nicht ausreichend war, müssen im kommenden Winter verstärkt Gehölze entnommen werden, kündigt die Behörde an.

Quelle: Regierungspräsidium Stuttgart.

Mehr hierzu im WILIH vom 9.9.2015 – bereits ab 8.9.2015 auf dieser Seite im ePaper Archiv.

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