Zwei Impfzentren fast fertig – Fachpersonal gesucht

Ostfildern … Die Standorte von zwei Kreisimpfzentren (KIZ) im Landkreis Esslingen – zu dem Ostfildern gehört – stehen fest. „Auch die bauliche Einrichtung ist fast abgeschlossen“, sagt Landrat Heinz Eininger. „Nun liegt es am Land, genügend Personal und ausreichend Impfstoff für eine Impfung der Bevölkerung bereit zu stellen.“

Eininger verbindet mit einer raschen Impfung möglichst vieler Einwohner im Landkreis Esslingen gegen Covid-19 die Hoffnung, einen entscheidenden Schritt in der Bekämpfung der Corona-Pandemie zu machen. Mit der Einrichtung von zwei KIZ und vier mobilen Impfteams – zwei pro Standort – im Landkreis wird dafür eine wichtige Voraussetzung geschaffen. Ein Kreisimpfzentrum wird in einem Gewerbegebäude an der Zeppelinstraße 112 in Esslingen eingerichtet, ein weiteres in der Halle 9 in der Messe Stuttgart auf den Markung von Leinfelden-Echterdingen.

Vorausgegangen war eine intensive Suche nach geeigneten Liegenschaften im Kreisgebiet. Das Sozialministerium Baden-Württemberg hatte einen umfänglichen Kriterienkatalog mit hohen Anforderungen an die Standorte vorgegeben. „Die Suche gestaltete sich mitunter schwierig“, sagte Eininger. Umso erfreulicher sei es, dass geeignete Standorte gefunden werden konnten.

In einer Vorlaufzeit von wenigen Wochen hat der Landkreis in Zusammenarbeit mit den Maltesern im Landkreis die KIZ geplant und diese Planungen größtenteils auch schon umgesetzt. Die bauliche Einrichtung der Impfzentren ist an beiden Standorten nahezu abgeschlossen, der Landkreis kann die Betriebsbereitschaft der beiden KIZ ab 15. Januar sicherstellen. „Jetzt haben wir klare Erwartungshaltung an das Land, was die Bereitstellung von ärztlichem und medizinischem Personal und der Bereitstellung von ausreichend Impfstoff angeht. Das liegt nun in der Verantwortung vom Land“, sagt Eininger.

Für die Planungen waren Vertreter des Landratsamts und der Malteser im Impfzentrum in Ulm, das im Auftrag des Sozialministeriums Baden-Württemberg als Modell errichtet worden war. „Wir haben uns den Aufbau erklären lassen und zusammen mit einem Modellbauer für die Gegebenheiten an die Standorte bei uns im Landkreis angepasst“, sagt Marc Lippe, der Bezirksgeschäftsführer der Malteser. Am Standort Messe Stuttgart wird ein Messebauer die erforderlichen Umbauten vornehmen, an der Zeppelinstraße können die bestehenden Räumlichkeiten weitgehend genutzt werden.

Die Kreisimpfzentren sollen von 15. Januar an bis zunächst Juni täglich von 7 bis 21 Uhr geöffnet sein. Im Zwei-Schichtbetrieb sollen pro Stunde mindestens 60 Personen geimpft werden. Dafür werden pro Standort und Schicht bis zu sechs Ärztinnen und Ärzte sowie 60 weitere Helfende benötigt, so die Berechnungen der Malteser. „Dafür werden wir für mindestens ein halbes Jahr rund 180 Vollzeitstellen benötigen“, sagt Lippe.

Mit Stellenanzeigen und einer Social-Media-Kampagne haben die Hilfsorganisationen mit der Suche nach Mitarbeitenden bereits begonnen. Gefragt sei vor allem medizinisches Fachpersonal, und die erste Resonanz darauf sei ermutigend. „Wir haben bis dato etwa 400 Bewerbungen erhalten“, erklärt der Malteser-Geschäftsführer. Allerdings: „Beworben haben sich leider nur wenige medizinische Fachkräfte, die in Vollzeit arbeiten können. Viele haben sich in Teilzeit angeboten.“ Daher ist Lippe auch in Abstimmung mit dem DRK und den Johannitern. „30 bis 40 Prozent des medizinischen Fachpersonals werden wir gemeinsam mit den anderen Hilfsorganisationen selbst generieren können“, ist Lippe zuversichtlich.

Auch ehrenamtliche Mitglieder könnten sich bei der Impfung einbringen, vor allem bei den mobilen Impfteams, die etwa Reihenimpfungen in Senioreneinrichtungen durchführen sollen. „Im nächsten halben Jahr kommt es auf jeden einzelnen Helfer an“, betont Lippe.

Die Reihenfolge der Menschen, die sich impfen lassen wollen, soll durch die Impfverordnung der Bundesregierung bestimmt werden. Es ist geplant, dass die Anmeldung unter anderem telefonisch unter der Telefonnummer 116 117 erfolgen kann. Auch über eine App sollen Anmeldungen ermöglicht werden.

Quelle: Landkreis Esslingen.

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