Am 5. März Einwohnerversammlung in Wangen – Stadtbezirk mit Besonderheiten

Stuttgart-Wangen … Nach sieben Jahren findet in Wangen wieder eine Einwohnerversammlung statt. Am Montag, 5. März, kommen Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn und die Fachbürgermeister in die Turn- und Versammlungshalle, um mit den Wangenern über aktuelle Themen des Stadtbezirks zu diskutieren.

Die Einwohner Wangens hatten im Vorfeld die Möglichkeit, auf der Seite www.stuttgart-meine-stadt.de Themeninteressen zu bekunden und Fragen für die Versammlung voranzumelden. In einem Sonderdruck gibt Bezirksvorsteherin Beate Dietrich eine Übersicht über die aktuellen Daten und Strukturen des Bezirks. Die Einwohnerversammlung in der Halle an der Hedelfinger Straße 9 beginnt um 19 Uhr. Nach der Saalöffnung um 17.30 Uhr besteht bereits die Möglichkeit, aktuelle Pläne der Stadtplaner einzusehen.

Jung und multikulturell

Wangen ist seit der letzten Bürgerversammlung um gut tausend Einwohner gewachsen. Durch Neubauten an der Ulmer bzw. Nähterstraße sowie am Bozelen ist dringend benötigter Wohnraum entstanden. Ende 2016 hatte Wangen 9.405 Einwohner. Der Stadtbezirk ist überdurchschnittlich jung (40,9 Jahre Durchschnittsalter) und ausländerstark (36,5 Prozent Ausländer). 55,8 Prozent der Wangener haben einen Migrationshintergrund (Stuttgart insgesamt: 44,1 Prozent); bei Kindern und Jugendlichen beträgt der Anteil sogar 75 Prozent. Die Wangener Haushalte sind mit 1,96 Personen größer als im Stadt-Schnitt (1,87); in 19,7 Prozent der Haushalte leben Kinder, mehr als stuttgartweit (17,5 %).

Wangen ist stark durch seine gute Gemeinwesenarbeit, funktionierendes interkulturelles Zusammenleben, das hervorragende Miteinander der Generationen, seine Vereinskultur und die gute Vernetzung im ehrenamtlichen Bereich. Wilhelmsschule und Jugendhaus genießen weithin hohe Anerkennung, das Bezirksamt gilt als besonders bürgerfreundlich. Und der Bezirksbeirat müht sich ständig nach Kräften um eine Verbesserung der Lebensbedingungen im Ort – fühlt sich aber immer öfter von Stuttgarts Rathaus übergangen und ausgebremst. Im Moment laufen drei Projekte, die aus unterschiedlichen Winkeln das Ziel verfolgen, Wangen l(i)ebenswerter zu machen.

Stoff für Diskussionen

Seit 2010 waren auf der Habenseite die Sanierung der Kelter und des hinteren Kelterplatzes sowie die gelungene Sanierung der Inselsiedlung zu bilanzieren. Im ehemaligen Rössle wurde ein Sozialhotel etabliert. Tempo 30 auf der inneren Ulmer Straße wird jetzt umgesetzt. Der Flüsterasphalt auf der B10 bringt dem Bezirk mehr Ruhe. Der Kindergarten an der Geislinger Straße soll durch einen Neubau ersetzt werden. Aber es gibt aus Minuspunkte: Ein Ärgernis bleiben die Parkplatzprobleme im engen Ortskern. Mangelnde Verkehrskontrollen und fehlender Feldschutz ärgern die Wangener immer wieder. Im Ort fehlt ein Drogeriemarkt. Widerstand gibt es gegen die städtischen Planungen für die Hauptradroute 2 sowie – ganz aktuell – einen Ausbau des AWS-Betriebshofes an der Gingener Straße. Stoff für eine kontroverse Diskussion ist als vorhanden.

Rederecht bei der Versammlung haben alle Wangener Einwohner, auch Ausländer und Minderjährige.

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