Buslinie 131 – Route durch Pfennigäcker kritisch

Stuttgart-Heumaden … Der Bus der Linie 131 sollte eigentlich bereits seit einem Monat via Pfennigäcker nach Sillenbuch fahren. Dann folgte ein Veto der Stuttgarter Ordnungsbehörde. Die Stadt meldete Bedenken an wegen der geplanten Busroute über die beidseitig beparkte Wohnstraße. Außerdem formierte sich inzwischen eine Anwohnerinitiative gegen die geplante Busstrecke. Der Sillenbucher Bezirksbeirat stellte sich am 27. April erneut geschlossen hinter den Plan. Allerdings sollen noch Verbesserungen eingearbeitet werden. So lange verkehrt der 131er nur zwischen Kemnat und Heumaden.

20 von 140 Parkplätzen zu opfern

Genehmigt werden müsse die angestrebte Busroute vom Stuttgarter Regierungspräsidium, stellte Hans Peter Klein klar, der am 27. April die Videokonferenzsitzung des Sillenbucher Bezirksbeirats leitete. Das Stuttgarter Amt für öffentliche Ordnung sei in diesem Verfahren nur beteiligt, so der stellvertretende Bezirksvorsteher. Und aus diesem Amt waren nach der vermeintlichen Verabschiedung der neuen Linienführung für den 131er Bus nachträglich noch Bedenken und Anregungen gekommen. Kurzfristig wurden bei einem Ortstermin in der Zwischenzeit etliche Kritikpunkte notiert und Verbesserungsvorschläge entwickelt.

Wichtigstes Ergebnis: Der Bus braucht Ausweichstellen, damit es bei Gegenverkehr nicht zu Stockungen kommt. Außerdem müssten die Sicht auf die Fußgängerüberwege und die Ein- und Ausfahrtbereiche an Straßeneinmündungen verbessert werden, meinen die städtischen Verkehrsexperten. Problem: Für diese Sicherheitsmaßnahmen müssen Parkplätze geopfert werden. Und zwar insgesamt 20 der 140 Parkplätze an den Pfennigäckern. Kein Wunder, dass das bei Anwohnern auf wenig Gegenliebe stößt. Denn der Parkdruck in dem Wohnquartier ist schon jetzt groß.

Bezirksbeirat befürwortet Busführung über Pfennigäcker

Der Sillenbucher Bezirksbeirat hatte im Vorfeld der Sitzung einen gemeinsamen Antrag formuliert, der auf eine rasche Genehmigung der Busführung über die Pfennigäcker abzielt. Allerdings mit der Vorgabe, „die vorgebrachten Bedenken zu prüfen und ggf. auch die Ausweichmöglichkeiten im Pfennigäcker zu verbessern”. Erwartungsgemäß wurde dieser Antrag am 27. April verabschiedet.

„Die Bedenken der Anwohner werden wir ernst nehmen und gemeinsam mit dem Busunternehmen eine bestmögliche Abwicklung des Betriebs organisieren”, bedankte sich Mario Graunke für das einstimmige Votum bei den Sillenbucher Bezirksbeiräten. Der Verkehrsplaner hatte die neue Linienführung für den 131er Bus entwickelt und für das betreibende Busunternehmen am 23. März dem Sillenbucher Bezirksbeirat präsentiert. Graunke versprach: „Wir werden mit dem Amt für öffentliche Ordnung umgehend das weitere Vorgehen besprechen, um eine möglichst zeitnahe Umsetzung der neuen Linienführung zu realisieren.”

Wie lange Planänderung und Genehmigungsverfahren dauern werden, lässt sich noch nicht absehen. Der Bezirksbeirat Sillenbuch bittet „um eine möglichst schnelle und konstruktive Klärung der offenen Fragen”.

Foto: Die Pfennigäcker werden beidseitig beparkt.

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