Es gibt keinen einzigen guten Grund für Vandalismus!

2. August 2023 mk

Die Infrastruktur ist eines der Kriterien, die regelmäßig bei der Beurteilung von Wohnorten als besonders wichtig genannt werden. Allerdings ist Infrastruktur nichts, was mit einem großen Simsalabim von selbst entsteht. Infrastruktur muss geplant, finanziert und aufgebaut werden. Und gepflegt! Sonst verschwindet sie schneller, als sie gekommen ist. Erst recht, wenn Menschen sich freiwillig dafür einsetzen, für ihre Mitmenschen etwas entstehen zu lassen und zu erhalten, damit diese es kostenlos nutzen können. Aber wenn Vandalen es dann zunichte machen, ist das frustrierend. Für die, die sich aus freien Stücken dafür eingesetzt, Zeit, Kraft und Geld investiert haben. Und auch für diejenigen, die in der Folge nicht mehr nutzen können, was sie zu schätzen wisssen, das aber andere mit Gewalt kaputt gemacht haben. So ein übles Beispiel erleben wir zur Zeit in Stuttgart-Wangen. Dort stehen an zentraler Stelle zwei alte, mit viel Aufwand zu Bücherboxen umfunktionierte ehemalige Telefonzellen. Jede und jeder darf dort ausgelesene oder nicht mehr benötigte Bücher einstellen, damit sie von anderen dort abgeholt und gelesen werden dürfen. Kostenlos und auf Gegenseitigkeit. Geben und nehmen – eine Säule guter Infrastruktur und eine Säule guten Miteinanders in unserer Gesellschaft. Einer Gesellschaft, zu der – leider – auch Vandalen gehören. Warum auch immer Vandalen zerstören, was andere geschaffen haben: Ein Übermaß an Intelligenz kann es kaum sein. Einen guten Grund für Vandalismus gibt es nicht! Und eine Rechtfertigung schon gar nicht. Wem etwas nicht passt, der muss Argumente vortragen und sich Gehör verschaffen! Lesen schult gutes Argumentieren. Deshalb sind öffentliche Bücherboxen wichtig für unsere Gesellschaft. Vandalismus ist es nicht.

Rundgeschaut, [post_published] … Die wöchentliche WILIH-Kolumne