Grundsteuer wird 2022 erhöht – Gewerbesteuer nicht

Ostfildern … Während in der Stadt Ostfildern der Hebesatz für die Gewerbesteuer unverändert bleibt – er liegt seit 2010 bei 400 vom Hundert des Steuermessbetrags – wird die Grundsteuer angepasst. Das hat der Gemeinderat am 21. Juli mit 16 zu acht Stimmen beschlossen.

Bislang liegt der Hebesatz für die Grundsteuer A, die für landwirtschaftliche Betriebe erhoben wird, bei 380 vom Hundert, der Hebesatz für die Grundsteuer B, die für bebaute und unbebaute Grundstücke fällig wird, bei 395 Prozent. Ab Anfang 2022 werden beide Werte jeweils 425 vom Hundert betragen, wodurch sich zusätzliche Erträge in Höhe von rund 520.000 Euro jährlich ergeben.

„Wir halten die Erhöhung, die wir schweren Herzens vorschlagen, für gerechtfertigt und zur Finanzierung des Leistungsausbaus für dringend notwendig“, sagte Erster Bürgermeister Rainer Lechner und verwies auf die großen Investitionsmaßnahmen, die in den nächsten Jahren insbesondere in den Bereichen Bildung und Betreuung bevorstehen. Zudem werden sich die Erträge der Stadt aufgrund der Corona-Pandemie an anderen Stellen über mehrere Jahre hinweg reduzieren.

Beispielhaft steigt die Grundsteuer B nach der Erhöhung des Hebesatzes für ein Einfamilienhaus in Kemnat, das 1992 gebaut wurde, mit 170 Quadratmeter Wohnfläche und einer Grundfläche von 368 Quadratmetern um knapp 45 Euro auf rund 635 Euro pro Jahr. Für eine Eigentumswohnung in Nellingen aus dem Jahr 2003 mit 67 Quadratmetern erhöht sich der Betrag um knapp 17 Euro auf etwa 223 Euro pro Jahr. Ein Blick in die Region zeigt, dass der Hebesatz für die Grundsteuer B in Kirchheim unter Teck derzeit 395 Prozent beträgt, in Esslingen 425 vom Hundert, in Nürtingen 440 vom Hundert und in Stuttgart 520 vom Hundert.

Quelle: Stadt Ostfildern

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