Guter alter Weltspartag

Am 30. Oktober ist Weltspartag. Was? Weltspartag! Ja! Den gibt es tatsächlich noch. Im Moment gibt es zwar so gut wie keine Zinsen. Aber deswegen ist Sparen keineswegs aus der Mode gekommen. Oder doch? Zuweilen mag man sich verwundert die Augen reiben, wenn man junge Menschen durch die Stadt schlendern sieht – und im Geiste addiert, was der Coffee to go-Becher in der einen und die China Food-Box in der anderen Hand zusammen gekostet haben mögen. Oder wenn man hinter Schülern an der Supermarktkasse steht und sieht, was sich auf dem Kassendisplay für Schokoriegel, Chipstüte und Energy Drink für die große Pause summiert. Und erst recht, wenn man die Immobilienpreise auf sich wirken lässt und fragt, wie eine junge Familie das Haus, das sie sich jetzt kauft, innerhalb ihres Berufslebens noch abbezahlen will. Selbst bei den – und da sind sie eher erfreulich – niedrigen Zinsen des Augenblicks. Sparen im Sinne von Geld zur Seite legen, das man nicht unbedingt für den Konsum benötigt, ist daher nach wie vor eine gute Idee. Zumal die Altersversorgung der heutigen Jugend ja angesichts unserer Alterspyramide in den Sternen steht. Der Weltspartag hat also durchaus noch seine Berechtigung. Wenn auch vielleicht weniger wegen des Spardosenhappenings am Bankschalter, von dem die Älteren unter uns noch mit leuchtenden Augen zu berichten wissen. Die Jugend von heute denkt mehr in Accounts und Likes als in Sparbuch und Zinsen. Doch auch für sie gibt es Möglichkeiten, beizeiten Geld auf die hohe Kante zu legen. Sie heißen halt nicht mehr Sparschwein oder Spardose, sondern Fondssparen oder Aktiensparplan. Aber das Prinzip veraltet nicht und behält seinen Wert.

Rundgeschaut … Die Seite 3 Kolumne aus dem WILIH … 23.10.2019