Nadelöhr Alt-Heumaden – Grüne für mehr Sicherheit

Stuttgart-Heumaden … Nein, so dürfe die Verkehrssituation im Ortskern von Alt-Heumaden nicht bleiben, meinen die Sillenbucher Grünen. Im Bereich rund um die alte evangelische Kirche sei es für Fußgänger, Radfahrer und Busfahrgäste nicht sicher genug. Deshalb haben sie nun im Bezirksbeirat einen Antrag gestartet. Darin wird auch an den vergessen geglaubten Wendehammer und Fuß-Rad-Weg bei der Firma Stitz am Ende der Schwendestraße erinnert. Vor zehn Jahren war hierüber heftig gestritten worden.

Der Grünen-Antrag richtet an die Stadt Stuttgart die Bitte, „die aktuelle Verkehrssituation in Alt-Heumaden … zu analysieren und dem Bezirksbeirat zu berichten”. In die Analyse sollten alle Mobilitätsarten – angesprochen werden Fuß-, Rad- und Busverkehr – einbezogen werden, meinen die Grünen. Den Individualverkehr mit Autos nennt die Partei nicht explizit, wohl weil er als gegeben angesehen wird. Die Ergebnisse der geforderten Analyse sollen nach dem Willen der Antragsteller nicht nur die Bezirksbeiräte präsentiert bekommen. Im Hinblick auf Verbesserungen – so der Grünen-Vorschlag – „sollten die Anwohner in einer Bürgerbeteiligung eingebunden werden”.

Als besonders problematisch wird das Nadelöhr rund um die Einmündung der Schwendestraße auf die Mannspergerstraße bei der Alten Kirche beschrieben. Die Grünen illustrieren ihre Sorgen mit beeindruckenden Fotos, die aufzeigen, wie eng es vor allem für Fußgänger dort zugeht. Dass der Straßenbereich gefahrenträchtig ist, kann wohl jeder nachvollziehen, der dort häufiger unterwegs ist – egal, mit welchem Verkehrsmittel. Ob die Verkehrssituation mit „lebensgefährlich” realistisch beschrieben wird, liegt im Auge des Betrachters. Und wieviele Autos dort tatsächlich „sehr schnell fahren” beziehungsweise „mit hoher Geschwindigkeit unterwegs” sind, mag jeder für sich bewerten. Übertreibung macht anschaulich, mögen sich die Antragsteller vielleicht gedacht haben.

Spannend ist das Schlusskapitel des Grünen-Antrags. Hier geht es um die „nach wie vor völlig ungeklärte” Situation an der Schwendestraße. Faktisch sei sie eine Sackgasse, bemerken die Bezirksbeiräte zutreffend. Es werde aber nicht auf die fehlende Durchgangsmöglichkeit hingewiesen. Das ist das Eine.

Wichtiger dürfte den Grünen noch sein, den eigentlich vor zehn Jahren sowohl vom Sillenbucher Bezirksbeirat als auch vom Stuttgarter Gemeinderat für gut befundenen Geh- und Radweg vom Ende der Schwendestraße auf die Nellinger Straße zu realisieren. Die Schwendestraße ließe sich dann „zur Entlastung und Verbesserung der Verkehrssituation in der Nellinger Straße und Mannspergerstraße” nutzen.

Schwendestr. 28 Heumaden Stitz
Auf dem Firmengelände von Maler Stitz am Ende der Schwendestraße wollte die Stadt schon vor zehn Jahren einen Wendehammer errichten. Doch zum Rückkauf des erforderlichen Grundstücksanteils kam es nicht.

Brisant: Das Ganze stand und steht im Zusammenhang mit einer Planänderung, die vor gut zehn Jahren von der Stadt angestoßen worden war und nach etlichen Verhandlungsrunden und einem finalen Mehrheitsbeschluss im Gemeinderat dann doch in einem ungelösten Streit versandete. Die Crux: Sowohl der Maler- und Raumausstatterbetrieb Stitz als auch die Gärtnerei Gehrung müssten Teile ihrer Grundstücke an die Stadt verkaufen, damit diese ihren Wendehammer und Weg bauen könnte. Dies kam vor zehn Jahren nicht zustande. Sogar der Weg vor den Kadi und eine mögliche Enteignung standen damals im Raum. Passiert ist bis heute nichts. Geht das Ganze jetzt wieder von vorne los?

Wann der Grünen-Antrag zur Verkehrssituation in Alt-Heumaden förmlich im Sillenbucher Bezirksbeirat eingebracht wird, ist noch nicht bekannt. Die nächste Bezirksbeiratssitzung ist laut städtischem Kalender für den 24. März vorgesehen.

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