Politik vor Ort – neuer Schwung in Sillenbuch

Stuttgart-Sillenbuch, [post_published] … Politik vor Ort im Stadtbezirk: Der Bezirksbeirat Sillenbuch tagt wieder am Mittwoch, 19. Juli. Die öffentliche Sitzung findet im Stadtteil Heumaden statt (18.30 Uhr: Gemeindesaal der katholischen Kirchengemeinde St. Thomas Morus, Korianderstraße 34; Foto: Archiv).

Vor Eintritt in die Tagesordnung haben Bürger die Gelegenheit, Fragen zu stellen.

Im Haupt-Tagesordnungspunkt geht es um die Bau- und Unterhaltungsmaßnahmen des Tiefbauamts. Turnusgemäß wird hierüber einmal im Jahr berichtet. Jetzt ist es wieder so weit.

Anschließend steht ein Antrag zu Flächen für Gewerbetreibende im Stadtbezirk auf der Tagesordnung. CDU und FDP haben dazu am 7. Juli Fragen an die Stadtverwaltung formuliert: welche Flächen in den nächsten Jahren verschwinden, welchen Bedarf örtliche Handwerker haben, welche Expansionsmöglichkeiten gesehen werden und welche Alternativen bei Wegfall von Gewerbeflächen oder bei Mehrbedarf. Das Thema ist uralt, jetzt aber wieder auf die Agenda gekommen, weil örtliche Betriebe angesichts der städtischen Entwicklungsplanung für das Gebiet rund um die Schwellenäcker („Entwicklungskonzept Heumaden-Süd”) sowie der Pläne beim Ostfilderfriedhof (Bürger- und Veranstaltungszentrum sowie Feuerwehren) um ihre Existenz fürchten und Arbeitsplätze gefährdet sehen. Unabhängig davon hatten die Sillenbucher Grünen für den 12. Juli zu einem Ortstermin mit Gewerbetreibenden bei Holzbau Schöpfer geladen. Das traditionsreiche Heumadener Unternehmen hat gemeinsam mit sieben anderen örtlichen Handwerksbetrieben eine Initiative für ein „Entwicklungskonzept Handwerk Heuriedbuch” gestartet.

Nicht nur thematisch ist in Sillenbuch neuer Schwung erkennbar. Bereits in der Vorbereitung auf seine Amtsübernahme hat der neue Bezirksvorsteher Hans Peter Klein die Beantwortung von Anfragen an die Stadtverwaltung offenbar stark beschleunigt. So liegen jetzt drei Antworten zu Anfragen aus dem Mai vor – eigentlich normal angesichts der existierenden Zwei-Monats-Frist, wegen früher häufig deutlich längerer Wartezeiten in Sillenbuch aber durchaus eine Erwähnung wert.

Zu einem SPD-Antrag auf Erweiterung des Spielplatzes „Bäckerwiese” bei Paprikastraße/Lange Morgen in Heumaden schreibt die neue Leiterin des zuständigen Garten-, Friedhofs- und Forstamtes Karola Ortmann, dass die kleine Wiesenfläche, die dem Spielplatz seinen Namen gab, offen gehalten werden soll. Deshalb wolle man kein neues Klettergerüst aufbauen. Zumal die Spielplätze Pfennigäcker und Wildäcker nicht weit entfernt seien.

Eine Anfrage der CDU zum Fachkräftemangel bei der Kinderbetreuung hat die Leiterin des Jugendamts Susanne Heynen mit einem dreiseitigen Brief beantwortet. Darin gibt sie Probleme zu. Bei städtischen Kindergärten in Sillenbuch seien 14 Prozent der Stellen unbesetzt, 11,3 Prozent der Betreuungsplätze hätten wegen Personalmangels abgebaut werden müssen. Für freie Träger lägen keine Daten vor, es seien aber ähnliche Personalprobleme zu vermuten. Heynen schreibt, dass es „im Bereich der Kindertagesbetreuung kaum ein wichtigeres Thema als den Mangel an pädagogischen Fachkräften” gebe. Angesichts der aktuellen Entwicklung sei daher kaum mit einem nennenswerten Ausbau von Betreuungszeiten und -standards zu rechnen – allen Personalgewinnungsmaßnahmen zum Trotz, bei denen die Amtsleiterin der Landeshauptstadt eine „Vorreiterrolle” attestiert. Ernüchterndes Fazit: Familien würden künftig wieder stärker gefordert sein, „private Netzwerke untereinander herzustellen, um sich gegenseitig zu unterstützen.”

Thorsten Donn geht auf eine Anfrage der FrAKTION zu Nahversorgungsdefiziten im Stadtbezirk ein. Der Leiter des Amtes für Stadtplanung und Wohnen erklärt die Stuttgarter Identifikation von „Defiziträumen”, bei denen sich in einem Umkreis von 500 Metern kein Lebensmittelmarkt mit mehr als 200 Quadratmetern Verkaufsfläche befinde. Dies betreffe 178.000 Stuttgarter (29 % der Stadtbevölkerung) in 76 Defiziträumen. „Akuter Handlungsbedarf” bestehe in 24 Defiziträumen, die mehr als einen Kilometer von einem entsprechenden Lebensmittelmarkt entfernt seien – stuttgartweit 24 Standorte mit „höchster Priorität”. Dazu zähle allerdings nicht – wie häufig vermutet – „Heumaden Über der Straße”. Anders als der westliche Teil der Kolpingsiedlung in Sillenbuch, der nördliche Rand von Alt-Sillenbuch sowie der nordöstliche Teil von „Heumaden-Lederberg”. Thorsten Donn verweist auf Bemühungen der städtischen Wirtschaftsförderung, geeignete Standorte zu finden und möglichst mit zum Beispiel BONUS- oder CAP-Märkten zu besetzen.


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