Steinenberg-Gymnasium – Stadt spielt weiter auf Zeit

Stuttgart-Hedelfingen … Ist ein Gymnasium am Hedelfinger Steinenberg machbar? Längst sollte eine Studie dies klären. Jetzt erklärt das Schulverwaltungsamt wenigstens, dass die Studie fertig ist. Nur vorstellen will die Stadt sie noch nicht. Begründet wird dies mit Termin- und Kapazitätsproblemen. Der Bezirksbeirat Hedelfingen wird erneut vertröstet – auf 2026.

Dem Förderverein Schulcampus Hedelfingen reicht es jetzt. Er fordert von Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper und Schulbürgermeisterin Isabel Fezer eine „politische Klarstellung”. Die Sorge der Hedelfinger Gymnasiumsförderer: „Eine Vorstellung der Ergebnisse noch im laufenden Jahr und eine Beratung vor Abschluss des Doppelhaushalts 2026/27 finden nicht mehr statt.” Droht dem Projekt damit eine weitere Verschiebung? Oder gar eine Schubladisierung, ein Verschwindenlassen der ungeliebten Pläne auf Nimmerwiedersehen?

Klarstellung erbeten – Förderverein wendet sich jetzt an die Rathausspitze

„Mit der erneuten Verschiebung droht nun ein weiterer Zeitverlust von mindestens einem Jahr”, befürchtet man beim Hedelfinger Förderverein. Die sei „nicht länger hinnehmbar.” Der Vereinsvorstand will nun wissen, woran er ist, und bittet die Rathausspitze in drei Punkten um Klarstellung:

  1. Veröffentlichung der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie Steinenberg bis spätestens Januar 2026.
  2. Sicherung einer Planungsreserve im Doppelhaushalt 2026/27, um die Weiterarbeit unmittelbar nach Vorlage der Studie zu ermöglichen.
  3. Verbindliche Terminkette (Bezirksbeirat → Ausschüsse → Gemeinderat) für die Beratung im ersten Quartal 2026.

Aber warum „mauert” die Stadt jetzt schon so lange? Wenn die Machbarkeitsstudie abgeschlossen ist, wie die Leiterin des städtischen Schulverwaltungsamtes Kerstin Niendorf in einem Schreiben vom 6. November 2025 an Hedelfingens Bezirksvorsteher Kai Freier behauptet, warum kann sie dann nicht dem Bezirksbeirat vorgestellt werden? Kämen die Gutachter zu dem Ergebnis, dass am Steinenberg ein Gymnasium nicht zu verwirklichen ist, könnte die Stadt dies schnell und einfach schriftlich mitteilen. Damit wäre das Thema vom Tisch.

Gymnasium wohl machbar – aber der Stadt fehlt das Geld

Da die Vorstellung der Studienergebnisse aber von der Stadt hinausgezögert wird, lautet das Ergebnis ja wohl: Ein Gymnasium am Steinberg ist machbar. Doch das kostet Geld. Geld, das die Landeshauptstadt zur Zeit nicht hat. Da die Stadt schon seit einiger Zeit mit dem Zaunpfahl des Finanzierungsvorbehalts winkt, erscheint die jetzige Zurückhaltung der Ergebnisse der fertigen Machbarkeitsstudie über den Zeitpunkt des Haushaltsbeschlusses für die Jahre 2026 und 2027 (19.12.2025) hinaus als klares Signal – jetzt nicht: machbar ja, finanzierbar nein.

Doch wann ist ein Gymnasium am Steinenberg finanzierbar? Oder wie? Dazu gibt der Förderverein Schulcampus – nicht zum ersten Mal – einen klaren Hinweis: „Angesichts der derzeit schwierigen Haushaltslage halten wir es zudem für geboten, auch alternative Finanzierungs- und Realisierungswege zu prüfen. Das Beispiel Bertha-Benz-Schule Sigmaringen zeigt, dass eine zügige Umsetzung komplexer Schulbauprojekte durch Öffentlich-Private Partnerschaften (ÖPP) möglich ist – ohne zeitaufwendige Umwege und mit klarer Verantwortungsteilung zwischen Stadt und privatem Partner.”


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