Vesperbrückle unterbrochen – Schilder-Wald an der Filderlinie

Stuttgart-Sillenbuch … Eine Brücke ist per definitionem ein Bauwerk, das einen Verkehrsweg über ein Hindernis wie zum Beispiel einen Fluss oder über einen anderen Verkehrsweg wie eine Straße hinwegführt. Insofern ist der Hinweis, das Vesperbrückle – welches die Mittlere Filderstraße zwischen Sillenbuch und der Waldau überquert – sei „gesperrt”, unpräzise. Streng genommen wurde mit Ausbau ihres Mittelteils nämlich die Brücke an sich entfernt (Fotogalerie hier).

Stadt erwartet Bescheid aus dem Präsidium

Dies zwar nur vorübergehend, aber „gesperrt“ sind eigentlich die jeweils letzten Meter der Waldwege, die auf beiden Seiten der Mittleren Filderlinie zum Vesperbrückle führen. Die Stadt Stuttgart hat die Zugänge beschildert und abgesperrt – eine Sicherheitsmaßnahme. Dies ist offenbar in der gewählt massiven Art notwendig, weil Anordnungen heutzutage generell in Frage gestellt und bei Nicht-Gefallen missachtet werden. Das sollten Spaziergänger und Radler zwischen Sillenbuch und Waldau momentan jedoch auf gar keinen Fall tun. Sonst könnte das Vesperbrückle, das zur Zeit keine Brücke mehr ist, für sie im wahrsten Wortsinne zur Glaubwürdigkeitsfalle werden.

Eine zeitnahe Instandsetzung oder erforderlichenfalls einen Neubau der Brücke, wie die Sillenbucher CDU am 3. November in einem Bezirksbeirats-Antrag fordert, ist seitens des zuständigen Regierungspräsidiums Stuttgart bereits in Auftrag gegeben und in Bearbeitung. Wie lange Radfahrer, Jogger, Walker und Spaziergänger auf die beliebte Wegeverbindung verzichten und Umwege in Kauf nehmen müssen, hängt vom Prüfungsergebnis der Experten ab. Das ausgebaute Brückenmittelteil wies nämlich starke Beschädigungen auf, die die Tragfähigkeit in Frage stellten. Dass die Stadt vom Regierungspräsidium „unverzüglich informiert“ werde, „sobald die weitere Vorgehensweise (Wiedereinbau des Mittelteils oder ggf. Neubau der Brücke) dort geklärt ist“, bestätigte Stadtsprecher Martin Thronberens am 11. November ausdrücklich auf Anfrage von WILIH.

Verbesserungen für Radler werden vom Amt geprüft

Bis es so weit ist, wünscht die CDU in ihrem Antrag aber auch das Versetzen einer Sitzbank sowie einen besseren Anschluss eines Fußweges auf Sillenbucher Seite; beides sei durch die Absperrung nun abgeschnitten. Für Thronberens erscheint ein Versetzen der Bank vor die Absperrung nur sinnvoll, „wenn die Brücke auch im kommenden Jahr gesperrt bleiben müsste“. Über den Winter würde sie wohl sowieso nicht stark frequentiert, meint der städtische Pressesprecher. Daher wäre dies erst „ab dem Frühjahr interessant“. Ein weiterer CDU-Wunsch könnte aber vielleicht in Erfüllung gehen: „Das Tiefbauamt prüft, ob kurzfristig für die ausgeschilderte Fahrradumleitung am Kreuzungspunkt Ruhbank Verbesserungen an den Querungseinrichtungen möglich sind“, stellt er in Aussicht.

Foto oben: Die Wege zum Vesperbrückle sind seit Ausbau des Brückenmittelteils gesperrt, eine Umleitung über die Ruhbank ist ausgeschildert.

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