Einstieg in die 70 Stunden-Woche vollzogen

Nur die Älteren kennen noch die 40 Stunden-Woche. Gemeint ist die Arbeitswoche. Das ist längst vorbei. Heutzutage bestimmt nicht mehr die Arbeit das Leben, sondern die arbeitsfreie Zeit – um den Begriff „Freizeit” zu vermeiden. Selbstständige ausgenommen, diese Polemik sei erlaubt. Es gibt aber eine Entwicklung, die aufhorchen lässt. Der Digitalisierung sei Dank: „Seit Corona verbringen die Menschen mehr Zeit vor dem Bildschirm. So beträgt die durchschnittliche Bildschirmzeit derzeit 10 Stunden pro Tag, 70 Stunden in der Woche“, schreibt der Digitalverband bitkom in einer Pressemeldung über eine aktuelle Studie zum Online-Verhalten der Deutschen. Schon vor der Corona-Zeit waren es acht Stunden am Tag – auch schon ein beachtlicher Teil der Tageszeit. Nun sind es also zehn Stunden, ein Anstieg um ein Viertel. Ob sich diese Verhaltensänderung irgendwann „nach Corona” wieder zurückdrehen wird, bleibt abzuwarten. Die Entwicklung zeigt jedenfalls, wie stark uns das Digitale bereits erfasst, manche vielleicht sogar im Griff hat. Aber das muss keineswegs argwöhnisch betrachtet werden. Vieles, was uns die Corona-Pandemie auferlegt hat, ist nur durch die Verfügbarkeit des Internets erträglich geworden und ist es noch. Damit ist nicht bloß das Online-Shopping gemeint, das in den vergangenen zwei Jahren nochmals stark zugenommen hat. Auch die unkomplizierte Verbreitung von Informationen würde ohne Internet nicht so schnell funktionieren wie heute. Durchaus ein Gewinn! Für ein Onlinemedium wie WILIH ist dies keine Überraschung. Schließlich feiert die digitale Transformation des ehemaligen Anzeigenblatts WILIH schon bald ihr Zweijähriges. Der weit überwiegenden Zustimmung zu diesem damaligen Schritt stand allerdings immer wieder ein Argument  – wenn auch verhalten – gegenüber: Was sollen denn bloß Senioren ohne ihr wöchentliches Blättchen im Briefkasten machen? Ganz einfach: WILIH online lesen. Auch die Älteren unter uns haben sich sehr schnell daran gewöhnt, dass es beim Lesen nicht mehr raschelt. Dafür schätzen sie die Aktualität, die ein wöchentliches Druckerzeugnis nie auch nur annähernd erreichen könnte. Die Online-Bereitschaft von Senioren ist übrigens keine WILIH-Besonderheit. Die oben zitierte Studie hat gezeigt: „Von den Seniorinnen und Senioren nutzen mittlerweile drei Viertel (75 Prozent) digitale Technologien häufiger als zuvor – vor einem Jahr war das erst bei der Hälfte (51 Prozent) der Fall.” Weiter so! Denn frühzeitiges Bescheidwissen kann beispielsweise zum entspannten Impftermin verhelfen, Umwege oder unnötiges Stehen im Stau vermeiden – um nur mal drei aktuelle Beispiele aus dem Nachrichtenspektrum von wilih.de zu nennen. Gilt natürlich für alle Altersklassen.

Rundgeschaut … Die wöchentliche WILIH-Kolumne