Entwicklung Heumaden-Süd: Zwischenbilanz vorgestellt

Stuttgart-Heumaden, [post_published] … Das Konzept für die Entwicklung des Bereichs Bockelstraße, Schwellenäcker und Heumaden Über der Straße macht Fortschritte. In der kürzlich stattgefundenen Sitzung des Bezirksbeirats Sillenbuch wurde ein Zwischenbericht mit verdichteten Ergebnissen aus der Auftaktveranstaltung und zwei Planungswerkstätten mit 65 Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt. Bis zum Frühjahr 2023 soll ein Entwicklungskonzept ausgearbeitet sein und dem Bezirksbeirat sowie Gemeinderat vorgelegt werden. Für 2024 könnten dann Planungsmittel beantragt werden. Mit einem Baubeginn ist wohl nicht vor 2029 zu rechnen.

Leitbild „Lebendige Gartenstadt”

Für das Planungsbüro ISA (Internationales Stadtbauatelier) stellte zunächst Prof. Dr. Seog-Jeong Lee die bisherigen Erkenntnisse aus der Bürgerbeteiligung vor. Sehr positiv werde das Leitbild „Lebendige Gartenstadt” für Heumaden beurteilt. Dies wolle man gezielt weiterentwickeln. Aus der zweiten Planungswerkstatt gibt es bereits eine bevorzugte Variante. Diese sieht die Verlängerung der Filderauffahrt in gerader Linie zur Kirchheimer Straße vor. Die Kreuzung Bockelstraße könnte zum „Mobilitätsknoten” werden. Eine Umgestaltung der Bernsteinstraße mit zusätzlicher Wohnbebauung entlang der Garagen, ein Grünzug von der Kirchheimer bis zur Kemnater Straße, eine Bebauung diverser Garagenfluchten sowie eine Umnutzung des Ladenzentrums als „Kreativplätzle” gehören zum Ideenspektrum. Außerdem sollten weitere Grünflächen an der Peripherie geschaffen werden. Die in Planungswerkstatt 1 noch eher abgelehnte Bebauung der Schwellenäcker sei in Planungswerkstatt 2 postiv beurteilt worden, führte Lee weiter aus.

Eher kritisch werde von den Bürgern die Sperrung der Kemnater Straße bewertet, es bestehe die Befürchtung, dass dies zu mehr Verkehr an der Bernsteinstraße führen könnte. Uneinigkeit bestehe auch bezüglich der Bernsteinwiese (Foto: Archiv). Deren Bebauung werde mehrheitlich abgelehnt, allerdings, so die Planerin, sei eine Kita im nördlichen Bereich denkbar, der eher weniger genutzt werde. Als Kompromiss wird jetzt eine schmale KiTa auf einer Gesamtfläche von 2.650 Quadratmetern vorgeschlagen. Die ebenfalls von planerischer Seite vorgegebenen Flächen für Pflegeeinrichtung und Freie Aktive Schule würden nach dem jetzigen Vorschlag auf der Asyldorf-Fläche sowie im Bereich des Schwarzäckerweges untergebracht.

Ab 2024 weitere Ausarbeitung, Baubeginn nicht vor 2029

Stadtplanerin Susanne Frucht stellte das weitere Vorgehen vor: Im 1. Quartal 2023 werde der Bezirksbeirat Sillenbuch über das Entwicklungskonzept informiert. Danach soll es dem Stadtentwicklungs- und Technikausschuss des Stuttgarter Gemeinderats zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Sofern Planungsmittel bewilligt würden, könnte man dann ab 2024 in die weitere Ausarbeitung gehen. Für die umfangreich zu ändernden und zu erstellenden Bebauungspläne, so Frucht, würden dann Wettbewerbsverfahren in mehreren Stufen ausgeschrieben. Ein großer Vorteil sei, dass die meisten der fraglichen Flächen der Stadt Stuttgart bereits gehören.

Für die Fraktion Bündnis90/Die Grünen forderte Dieter Grötzinger, die Schwellenäcker als Demeter-Ackerfläche nicht anzutasten. Er sprach sich dafür aus, die KiTa so schnell wie möglich zu bauen. Die große Bernsteinwiese könne einen kleinen Kindergarten vertragen. Ulrich Storz (SPD) mahnte vor allem ein Energiekonzept an, das so schnell wie möglich geplant werden solle – vor allem auch in Hinblick auf bereits projektierte Vorhaben wie den GSG-Neubau und die Aufstockung des REWE in Heumaden. Vorstellbar sei ein Nahwärmenetz. Auch kritisierte er die Missachtung des Bürgerwillens, wenn die KiTa nun doch auf der Bernsteinwiese gebaut würde. Die übrigen Fraktionen mahnten vor allem dazu, weiterhin sozialverträgliche Kompromisse zu finden.


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