GSG-Erweiterung: Wie soll die Schule beheizt werden?

Stuttgart-Heumaden … Das Geschwister-Scholl-Gymnasium (GSG) soll erweitert werden. Planungsrechtlich ist das Projekt in zwei Abschnitte aufgeteilt. Im ersten Teilbereich geht es um Erweiterung und Neubau des GSG, der Aufstellungsbeschluss ist so gut wie fertig. Der zweite Teilbereich umfasst ein Kleinspielfeld sowie Interimsbauten und Sportflächen auf dem Areal südlich des GSG und seiner Sporthalle (Foto: Archiv). Dafür soll nun ein eigener Bebauungsplan aufgestellt werden.

Überraschend aber ohne eine bislang fest eingeplante Energiezentrale. Dieser für den Stadtbezirk Sillenbuch so wichtige Punkt wurde kurzfristig aus dem Planwerk herausgestrichen. Grund: Eine Machbarkeitsstudie der Stadtwerke hat ergeben, dass sie technisch wie wirtschaftlich nicht zu realisieren ist. Angeblich wird nach einem Alternativstandort gesucht. Ob dabei etwas herauskommt, ist aber völlig offen. Dementsprechend ist unklar, wie das „neue” GSG beheizt werden soll.

Bezirksbeirat überrumpelt

Am 10. Dezember war der zweite GSG-Bebauungsplan Thema in der öffentlichen Sitzung des Sillenbucher Bezirksbeirats. Die Bombe platzte gleich zu Sitzungsbeginn: Energiezentrale gestrichen! Zum Zeitpunkt der Sillenbucher Sitzung war sie noch nicht einmal aus dem städtischen Informationssystem ALLRIS verschwunden, so frisch war die Hiobsbotschaft von deren Aus.

Die Zentrale sollte eigentlich im Bereich des heutigen Kleinspielfelds des GSG errichtet werden. Geo- und Agrothermie waren angedacht, von 14 Meter hohen Pufferspeichern war die Rede. Und nicht nur für die Gymnasiasten sollte die Zentrale da sein: Später sollte sie auch einen Teil des Entwicklungsgebietes Heumaden-Süd mit Wärme versorgen. Das steht nun auf der Kippe.

Die Bezirksbeiräte zeigten sich überrumpelt. Konsequenz: keine. Das Stadtbezirksparlament durfte zwar Fragen stellen und Meinungen äußern. Sein Votum war aber nicht gefragt.

Einen – inhaltlich nun reduzierten – Beschluss soll am 16. Dezember der zuständige Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik (STA) des Stuttgarter Gemeinderats dennoch fassen. Doch: Welchen Wert hat die Vorlage der Stadt (PDF hier) jetzt noch?

Leise Zukunftsmusik

Mit dem jetzigen Planverfahren sollen baurechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden. Nicht mehr, nicht weniger. Was letztlich für die Arrondierung des GSG geplant werden kann, ist zur Zeit aber noch völlig offen. Vage Vorstellungen gibt es, konkret wird es aber erst zu einem späteren Zeitpunkt mit einem Aufstellungsbeschluss. Leise Zukunftsmusik.

Der Bereich östlich des GSG-Parkplatzes soll künftig für „vorübergehende Nutzungen der Schulen” zur Verfügung stehen. „Der” Schulen, Plural. Zwar ist beim jetzigen Bauvorhaben primär an vier bis zu zweigeschossige und höchstens zehn Meter hohe Modulbauten für die Bauzeit am GSG gedacht. Sie sollen auf dem Schulparkplatz aufgestellt und zwei von ihnen nach Abschluss der GSG-Erweiterung wieder abgebaut werden. Doch offenbar will die Stadt zusätzlich Vorsorge treffen auch für die benachbarte Grundschule Riedenberg samt Sporthalle, neben der auch noch die Waldorfschule Silberwald steht. Auf dem Areal der ehemaligen Flüchtlingsunterkünfte am Hasenwedel „sollen dauerhaft Modulbauten für die umliegenden Schulen im Sanierungsfall untergebracht werden können”, heißt es deshalb in dem städtischen Papier.

Außerdem „soll der östlich angrenzende Bereich der Sportfläche zukünftig aufgewertet und durch zusätzliche Angebote mit Mehrwert sowohl für den Schul- als auch für den Vereinssport erweitert werden”. Dabei ist an eine „Sporthalle mit Kraftraum, eine Sport-Kita sowie ein neues Vereinsheim” gedacht. Konkrete Pläne – geschweige denn Geld dafür – gibt es noch nicht.

Rechnung mit vielen Unbekannten

Im jetzigen Planungsbeschluss geht es erst einmal darum, die baurechtlich notwendigen Voraussetzungen für eine Neuordnung zu schaffen. Zeitangaben macht die Stadt in dem Zusammenhang noch keine. Auch über die Kosten – zunächst nur des folgenden Planungsverfahrens – gibt es noch keine Informationen: „Die finanziellen Aufwendungen dafür können erst im weiteren Verfahren beziffert werden.” Eine Rechnung mit vielen Unbekannten.

Was nach Schaffung neuer rechtlicher Rahmenbedingungen tatsächlich irgendwann einmal gebaut wird, ist noch eine ganz andere Frage – nämlich die des verfügbaren Geldes. Ausblick aus heutiger Sicht: „Kosten, die nicht unmittelbar mit dem Bebauungsplan im Verbindung stehen, sondern mit der Realisierung der Baumaßnahmen zur Energiezentrale (sic!), den Interimsbauten sowie den Sportanlagen auf den städtischen Flächen, werden in gesonderten Vorlagen behandelt und die damit im Zusammenhang stehenden Beschlüsse zu gegebener Zeit eingeholt.”


Was ist los im WILIH-Land? Den wöchentlichen WILIH-Newsletter kostenlos abonnieren und immer kompakt informiert sein! Einfach hier klicken und gleich anmelden, dann bekommen Sie einmal in der Woche die Themen der Woche frei Haus! Abbestellung jederzeit möglich!


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert