Landkreis Esslingen: Einschränkungen bei Feiern

Ostfildern … Am vergangenen Wochenende sind 119 Menschen im Landkreis Esslingen – zu dem die Stadt Ostfildern gehört – mit einem positiven Corona-Test registriert worden, in den vergangenen sieben Tagen waren das 217 Menschen. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Montagvormittag (5.10.2020) bei 40,6 und damit deutlich über der Vorwarnstufe für Stadt- und Landkreise.

„Das Infektionsgeschehen im Kreisgebiet entwickelt sich derzeit diffus“, sagt Dr. Dominique Scheuermann, die Leiterin des Esslinger Gesundheitsamts. Es lassen sich Infektionen sowohl in Familien, oft in Großfamilien, ausmachen ebenso wie in Sportvereinen, in Unterkünften für Flüchtlinge sowie in einem Betrieb.“ Die Situation in den Kliniken im Landkreis sei nach wir vor ruhig, mit nur wenigen Fällen auf den Isolierstationen.

„Als Reaktion auf den Anstieg der Infektionszahlen im familiären Umfeld schränken wir mit einer Allgemeinverfügung den Teilnehmerkreis bei Feiern ein“, sagt der Gesundheitsdezernent Christian Baron. Von Dienstag (6.10.2020) an gilt: Bei Feiern in öffentlichen und angemieteten Räumen dürfen nicht mehr als 50 teilnehmen, in privaten Räumen sollen nicht mehr als 25 Besucher teilnehmen, so die dringende Empfehlung. „Wir setzen die Maßnahmen gezielt ein, weitere Einschränkungen sollen so möglichst vermieden werden“, sagt der Gesundheitsdezernent. Im Landratsamt ist inzwischen wieder der Verwaltungsstab einberufen worden, der einmal wöchentlich die aktuelle Lage erörtert.

Nach Abstimmung mit dem Ministerium für Soziales und Integration sowie dem Landesgesundheitsamt wird das Gesundheitsamt im Landkreis Esslingen die Lage weiterhin verstärkt beobachten, zudem werden Tests nach der nationalen Teststrategie und den Vorgaben des Sozialministeriums durchgeführt. Im Kreisgebiet werden Tests im Corona-Abstrichzentrum (CAZ) in Nürtingen, in 38 Corona-Schwerpunktpraxen im Landkreis (Karte: hier) und für Reiserückkehrer am Flughafen Stuttgart angeboten.

Im Zusammenhang mit der Häufung von Corona-Infektionen bittet der Gesundheitsdezernent zur Beachtung der allgemeinen Hygieneregeln: „Bitte beachten Sie in den kommenden Tagen und Wochen unbedingt die AHA-Regeln: Abstand halten, Hygiene beachten und wo immer geboten Alltagsmaske tragen!“

Grippeschutzimpfung empfohlen

Das Gesundheitsamt empfiehlt in diesem Jahr zudem eine Grippeschutzimpfung vor allem für Menschen, die zu einer Risikogruppe zählen. Das sind vor allem Menschen über 60 Jahre, chronisch Erkrankte, medizinisches Personal und gesunde Schwangere. Auch Personal mit viel Publikumsverkehr und Personen, die im Haushalt eine Person betreuen, die zur Risikogruppe zählt, wird eine Impfung empfohlen. „Gerade während der COVID-19-Pandemie ist eine hohe Influenza-Impfquote bei Risikogruppen wichtig, um schwere Verläufe oder gar Ko-Infektionen mit dem Corona-Virus zu vermeiden“, sagt Dr. Scheuermann. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt dafür.

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