Museum Ritter – Kunstfreunde der SKS begeistert

Stuttgart-Wangen, [post_published] … Zwei attraktive Ausstellungen werden noch bis zum 18. September im Waldenbucher Museum Ritter dem Publikum präsentiert. Zum einen „Struktur und Wandel“ mit Werken von Peter Weber, zum anderen „Aus Spiel wird Kunst“ verschiedener Künstler. Kunstinteressierte der SportKultur Stuttgart (SKS) haben sich von Kunsthistorikerin Jutta Fischer durch die Ausstellungen führen lassen.

Faltkunst und Frühwerk von Peter Weber

Peter Weber (Jg. 1944), gelernter Schriftsetzer und lange Zeit aktiver Jazzmusiker am Kontrabass, wollte von Beginn seiner künstlerischen Tätigkeit an nie Subjektivität oder Impressionen zeigen, sondern stets eine geometrisch exakte, informelle Kunst schaffen. Heute ist er für seine komplexen Faltungen bekannt. Seit über dreißig Jahren faltet er Materialien wie Papier und Leinwand, aber auch Aquarellkarton, Polyäthylen und Metall zu geometrischen Strukturen. In den vergangenen Jahren sind kreative Faltungen in Filz zum Markenzeichen dieses von der Fachwelt als Ausnahmekünstler betitelten Meisters geworden.

Die Arbeitsweise ohne Ritzen oder gar Schneiden des Ausgangsmaterials hat sich Weber experimental erarbeitet. Mittlerweile sind so mehr als 1.800 beindruckende Faltwerke entstanden. In der Schau vertreten sind auch Werke aus Webers Frühwerk und Studienzeit in Hamburg. Beispielsweise flimmernde Bildobjekte aus buntem Riffelglas, gemalte Interferenzen, die auf sich überlagernden Linienrastern beruhen und mit bemerkenswert illusionistischer Wirkung Fläche und Raum verbinden. Zu sehen sind einige seiner Werke in der Tradition von Op-Art und Kinetik.

Kunst zum Anfassen

Werke verschiedener Künstler an der Schnittstelle von Spiel und Kunst sprechen den Aktions- und Gestaltungswillen der Besucher an. Ein Teil der Exponate darf angefasst, umgeschichtet oder anders angeordnet werden – was man in einem Museum sonst tunlichst unterlässt.

Die weißen Kartonwürfel der Installation „Intervention Impact“ des dänischen Bildhauers Jeppe Heins (Jg. 1974) können wie Bauklötze anders sortiert und aufgebaut werden. Mit Raumkonstruktionen und Lichtskulpturen ist der Schwede Jacob Dahlgren (Jg. 1970) bekannt geworden. Sein Beitrag ist ein begehbarer Kubus aus bunten Seidensatinbändern, in dem man sich verstecken oder einfach durchgehen kann (siehe Foto). Der vom Berliner Timm Ulrichs (Jg. 1940) gestaltete Glückswürfel ist allseitig mit sechs Augen markiert. Er kann sicher als Symbol der Absurdität des garantierten Glücksfalls angesehen werden.

Quelle (Text und Foto: Klotz): SportKultur Stuttgart

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