Neue Flüchtlingsdörfer in Hedelfingen und Sillenbuch
Stuttgart-Hedelfingen/Sillenbuch … Die Stadt Stuttgart möchte 416 zusätzliche Plätze für Flüchtlinge schaffen. In vier Stadtbezirken sollen durch die SWSG weitere Modulbauten errichtet werden. Darunter sind auch 39 Module für bis zu 156 Flüchtlinge auf der Dürrbachwiese in Hedelfingen sowie 23 Module für bis zu 92 Flüchtlinge auf dem Parkplatz beim Ostfilderfriedhof in Sillenbuch.
Dies ist in einer Beschlussvorlage der Landeshauptstadt dargestellt, die gegen Mittag des 7. März 2025 im städtischen Dokumentationssystem ALLRIS veröffentlicht wurde. Das Sammeldokument mit zwei Anlagen findet sich als PDF hier.
Bis zu 156 Flüchtlinge nach Hedelfingen
Die Pläne für eine Bebauung des Sportgeländes an der Rohrackerstraße waren bereits durch eine Mitteilung von Bezirksvorsteher Kai Freier in der öffentlichen Sitzung des Bezirksbeirats Hedelfingen am 25. Februar bekannt geworden. WILIH berichtete hier. Allerdings konnten noch keine Einzelheiten genannt werden. Dem städtischen Papier fehle es noch an einer Unterschrift, hieß es bis zum 6. März.

Nun sind Einzelheiten öffentlich: Gebaut werden sollen 39 Modulbauten, in denen bis zu 156 Flüchtlinge wohnen können (Beitragsfoto oben). 10,391 Millionen Euro muss die Stadt hierfür investieren. Die Sportwiese, auf der die SportKultur alljährlich ihr Sommerfest veranstaltete, wird hierfür ebenso aufgegeben wie das Beachvolleyballfeld. Für Letzteres bietet die Stadt dem Verein Ersatz in Höhe der „anfallenden tatsächlichen Kosten für eine Verlagerung” an. 150.000 Euro, die in den Gesamtkosten enthalten sind, sollen hierfür reserviert werden. Keinen Ersatz gibt es für die entfallende Wiese sowie das „nicht mehr uneingeschränkt nutzbare Tartanspielfeld”.
Beraten wird über den Plan am Dienstag, 11. März, in der öffentlichen Sitzung des Bezirksbeirats Hedelfingen (18 Uhr: Bürgersaal im Bezirksrathaus, Heumadener Straße 1).
Bis zu 92 Flüchtlinge nach Sillenbuch
In Sillenbuch sollen bis zu 92 Plätze für Flüchtlinge geschaffen werden. Dazu möchte die Stadt am oberen Höhenringweg beziehungsweise der Kirchheimer Straße 117 auf dem Parkplatz beim Ostfilderfriedhof 23 Modulbauten errichten lassen. Das Investitionsvolumen wird mit 6,3822 Millionen Euro beziffert.

Auf diesem Grundstück sollen Feuerwehrhäuser sowohl für die Berufsfeuerwehr Stuttgart als auch für die – mit der Feuerwehr Riedenberg fusionierende Freiwillige Feuerwehr Sillenbuch – gebaut werden (WILIH berichtete hier). Für eine dafür erforderliche Änderung des Planrechts rechnet die Stadt aber mit mindestens vier bis fünf Jahren Bearbeitungszeit. Diese Zeit soll nun für eine vorübergehende Flüchtlingsunterbringung genutzt werden. Das ursprüngliche Projekt werde dadurch „nicht verzögert oder verschoben”, behauptet die Stadt.
Noch im vorigen Sommer war das Grundstück als Standort für einen Interimskindergarten von der Stadt abgelehnt worden. Begründung damals: kein Wasseranschluss (WILIH berichtete hier).
Zu möglichen Auswirkungen auf den auf dem Nachbargrundstück geplanten Bau des Bürger- und Veranstaltungszentrums Sillenbuch nimmt die Stadt in ihrem jetzigen Papier keine Stellung.
Beraten wird über den Plan am Mittwoch 19. März, in der öffentlichen Sitzung des Bezirksbeirats Sillenbuch (18.30 Uhr: voraussichtlich im Gemeidesaal St. Thomas Morus in Heumaden, Korianderstraße 34).
Beschlussfassung im Stuttgarter Gemeinderat am 27. März
Nach dem üblichen Beratungslauf in den betroffenen Bezirksbeiräten und zuständigen Gemeinderatsausschüssen soll der Stuttgarter Gemeinderat am Donnerstag, 27. März, über das Vorhaben beschließen.
Die Abbildungen entstammen der Gemeinderatsdrucksache 167/2025 der Stadt Stuttgart
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Eine Übereinstimmung der Ahnungslosen.
Die reiche Welt ist verantwortlich für die Armut in der armen Welt. Einfach mal darüber nachdenken. Oder den Griff zu informativer
Literatur, anstatt die ewigen Vorverurteilungen.
Aber ein Feinbild zu haben kann schon helfen,
um sich selbst aus der Verantwortung zu
stehlen.
Ich bin der anderen Meinung. Es muss dennoch dagegen vorgegangen werden. Je mehr Bewohner dagegen sind, umso sinnvoller und rechtskräftiger kann eine Petition werden. Ich als gebürtiger Hedelfinger kann da leider nur Nachteile für andere Familien, besonders für die mit kleinen Kindern sehen. Keine Spielmöglichkeiten mehr und weniger Sicherheit. Vieles weitere kann hoffentlich bei der Versammlung diskutiert werden…
Da muss ich Maxens zustimmen. Ist doch schon beschlossene Sache. Die Summe von 10 Millionen schockt mich auch sehr. Dafür hat man schnell und immer Geld. Andere Dinge können nicht realisiert werden. Es tut mir leid, dafür habe ich 10 Jahre nach der ersten Flüchtlingswelle kein Verständnis mehr. Ich bin gebürtige Hedelfingerin und habe eh den Eindruck, dass Hedelfingen immer mehr verroht.
Wieso wird darüber noch diskutiert, die Stadt hat es doch schon beschlossen oder wird dies wieder eine Alibi Veranstaltung!
Gibt es wirklich keine anderen Flächen in Stuttgart z.B. auf dem Killesberg, dort hat es ungenutzte Parkplätze?