Schulcampus-Verein hofft auf Machbarkeitsstudie

Stuttgart-Hedelfingen … Schon in acht Jahren könnte auf dem Hedelfinger Steinenberg ein Gymnasium entstehen. Dass diese Perspektive nicht mehr unrealistisch erscheint, ist der Fleißarbeit des Fördervereins Schulcampus Hedelfingen sowie dessen enger und guter Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter Schulverwaltungsamt zu verdanken. Jetzt gilt es, die nächsten Weichen zu stellen. Am 18. Juli traf man sich dazu im Stuttgarter Rathaus.

Am runden Tisch saßen Andreas Hein, der scheidende Leiter des Schulverwaltungsamt, sein für die Schulentwicklungsplanung allgemeinbildender Schulen in der Region Neckar zuständiger Mitarbeiter Jürgen Mühlbacher, Beiräte des Fördervereins Schulcampus Hedelfingen sowie Hedelfinger Bezirksbeiräte, Stuttgarter Elternvertreter sowie Mitglieder des Stuttgarter Gemeinderates. Auf Letzteren wird es jetzt besonders ankommen. Denn ein nächster wichtiger Schritt wäre eine Machbarkeitsstudie. Das Geld dafür müsste der Gemeinderat bewilligen. Das Schulverwaltungsamt hat die nötigen Finanzmittel beantragt. Beim Förderverein hofft man nun darauf, dass die Hedelfinger Pläne im Rahmen der Haushaltshaltsplanberatungen für 2024 und 2025 Unterstützung finden. Dann könnte man schon im nächsten Jahr in die konkrete Planung einsteigen.

Potential für ein weiteres Gymnasium inzwischen unstreitig

Die Entwicklungen im Schulbezirk Oberer Neckar zeigen immer deutlicher den Bedarf auf. Immer mehr Schüler wechseln nach der Grundschule aufs Gymnasium. Bislang ist vor Ort das Wirtemberg-Gymnasium in Untertürkheim („Wiggy”) die erste Adresse. Drei Viertel der dortigen Gymnasiasten kommen aus den Oberen Neckarvororten. Allerdings sind durch den Wegfall der Container am „Wiggy” die Kapazitäten begrenzt. Und auch der Untertürkheimer Lindenrealschule droht Überlastung. Denn: Nicht alle, die aufs Gymnasium wechseln, halten dort durch. „Rückschüler” erhöhen den Druck auf die Realschule.

„Das Potential für einen weiteren gymnasialen Standort am Steinenberg ist nachweisbar”, erklärte Jürgen Mühlbacher in der Sitzung am 18. Juli. Und damit meint er, was man im Schulverwaltungsamt als Langfristziel ausgegeben hat: stabile Dreizügigkeit. Das war lange nicht so klar wie heute. Deshalb ist Schulverwaltungsamtschef Andreas Hein auch sicher: „Das Wiggy muss keine Federn lassen, um Hedelfingen aus der Taufe zu heben.” Für den Start müssten zwei starke Klassen möglich sein, lautet bei der Stadt die Devise.

Attraktives Schulprofil für die Positionierung gesucht

Ziel ist ein eigenständiges Gymnasium am Standort Steinenberg. Erster Schritt auf dem Weg dorthin ist jetzt eine Machbarkeitsstudie, die auf dem Bestand aufbaut. Damit möchte man seitens des Fördervereins so schnell wie möglich beginnen. Die zwischenzeitliche Auslagerung von Werkrealschülern der im Umbau befindlichen Wilhelmsschule Wangen an den Steinenberg soll dabei nicht stören. Ebenso wenig wird ein Einstieg über eine Dependance – möglicherweise des „Wiggy” – als Problem gesehen. „Der Schulstart ist über eine Außenstelle geplant, wobei flexible nutzbare Räume für spätere Anpassungen im Profilangebot berücksichtigt werden sollen”, beschreibt der Förderverein seine Vorstellung.

Über ein Schulprofil hat man sich in Hedelfingen auch schon Gedanken gemacht. Erste Ideen sehen Englisch als erste und Französisch oder Latein als zweite Fremdsprache, Naturwissenschaft und Technik (NwT) sowie Musik als mögliche Schwerpunkte. Den Verantwortlichen des Schulcampusvereins ist klar: „Die kluge Profilauswahl des neuen Gymnasiums wird maßgeblich dazu beitragen, es attraktiv zu positionieren.”

Mitgliederversammlung am 17. September in Hedelfingen

Einen Bericht über die aktuelle Entwicklung im Schulbereich Oberer Neckar sowie die Gymnasiumspläne dürfen die Mitglieder des Fördervereins bei ihrer diesjährigen Mitgliederversammlung erwarten. Sie findet am Sonntag, 17. September, ab 15 Uhr im Saal der neuen Kita am Bergwald auf dem Gelände des Waldheimvereins Hedelfingen statt. Wer noch rechtzeitig Mitglied werden möchte, findet das aktuelle Beitrittsformular auf der Webseite des Vereins.

Foto: Die Vereinsvorstände Roger Schenk (links) und Paul Wurm hießen die Teilnehmer der Beiratssitzung im Stuttgarter Rathaus willkommen.


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