Stadtteilbibliothek – Standortsuche in Wangen

Stuttgart-Wangen … Die Stadtbibliothek Stuttgart möchte in Wangen eine Stadtteilbibliothek einrichten. Mit der Unterstützung des Wangener Bezirksbeirats wurde jetzt das Startsignal für eine Machbarkeitsstudie gegeben. Standortfavorit ist der Parkplatz unterhalb des Kornhasen. Doch das ist alles noch Zukunftsmusik. Deshalb soll es eine Übergangslösung geben – Pop up-Bibliothek genannt. Wo findet sich ein leerstehendes Ladenlokal dafür?

Wangener, die Bücher ausleihen möchten, gehen derzeit vor allem nach Untertürkheim. Die dortige Stadtteilbibliothek an der Strümpfelbacher Straße 45 bietet von Dienstag bis Samstag insgesamt 28 Öffnungsstunden in der Woche an. Außerdem kommt der Bücherbus alle zwei Wochen für 90 Minuten vor die Wangener Kelter (in den geraden Wochen mittwochs von 16.45-18.15 Uhr: Ulmer Straße 334).

20.000 Medien auf 600 Quadratmetern

Bereits vor drei Jahren hat die Stadt Stuttgart eine Unterversorgung mit ortsfesten Bibliotheken in vier Stadtbezirken festgestellt Gemeinderatsdrucksache 183/2022 vom 17.3.2022). Neben Birkach sind dies die drei Neckarvororte Hedelfingen, Wangen und Obertürkheim. Während in Hedelfingen in der neuen „Sport- und Kulturmitte” (SKM) auf dem Areal der abzureißenden Turn- und Versammlungshalle eine Stadtteilbibliothek entstehen wird – und bis dahin eine Pop up-Bibliothek in der leerstehenden Filiale der BW-Bank an der Amstetter Straße die Lücke füllen soll –, gibt es für Wangen noch keine konkreten Pläne.

Das soll sich nun ändern. Die Direktorin der Stuttgarter Stadtbibliothek Katinka Emminger sowie Anna Kübler vom städtischen Amt für Stadtplanung und Wohnen waren am 17. Februar in der öffentlichen Sitzung des Bezirksbeirats Wangen zu Gast, um über erste Überlegungen zu berichten. Das Grobkomzept – basierend auf Kennzahlen für das öffentliche Bibliothekswesen – sieht eine Stadtteilbibliothek mit einer Fläche von 600 Quadratmetern für 20.000 Medien und einem Betreuungsbedarf von 3,25 Personalstellen vor.

Kelter oder Kornhasen – beides dürfte dauern

Nach Vorbesprechungen mit Kulturamt und Wangens Bezirksvorsteher Jakob Bubenheimer sowie weiteren Prüfungen haben sich schließlich zwei Standorte als Favoriten herauskristallisiert – beide auf stadteigenen Grundstücken. Eine Möglichkeit wäre das jetzige Domizil der Freiwilligen Feuerwehr Wangen in der Kelter, zwar etwas klein, aber laut Stadtbibliothek machbar. Problem: Zunächst müsste ein neues Feuerwehrmagazin her. Die zweite Möglichkeit wäre ein Neubau auf dem Parkplatz unterhalb des Mehrgenerationenzentrums Kornhasen beim Übergang von Nähterstraße/Im Degen (Foto oben). Problem hier: Neben dem noch nicht ansatzweise kalkulierten Investitionsvolumen könnte sich als Hemmschuh erweisen, dass zunächst der Bebauungsplan zu ändern wäre; laut Stadt dauert das mindestens drei Jahre.

Dennoch zeigte der Wangener Bezirksbeirat Sympathie für die Standortidee. Nicht zuletzt deshalb, weil der langgehegte Wunsch nach einer barrierefreien Erschließung des hochgelegenen Kornhasen-Areals damit endlich eine Realisierungschance bekommen könnte. Auf Antrag der SPD beschlossen die Beiräte schließlich einstimmig für die weitere Planung einer Stadtteilbibliothek die Bereitstellung von Mitteln für eine Machbarkeitsstudie. Erstmals möglich wäre dies im nächsten Doppelhaushalt der Stadt Stuttgart für die Jahre 2026 und 2027. Selbst wenn danach alles sehr schnell ginge, wäre vor dem nächsten Jahrzehnt kaum mit einer ortsfesten Bibliothek in Wangen zu rechnen.

Raumidee für Pop up-Bibliothek gesucht

Deshalb hat man sich auch Gedanken gemacht, wie Wangen in der Übergangszeit besser zu versorgen wäre. Das Konzept für solche Fragestellungen heißt Pop up-Bibliothek. Gemeint ist damit eine kleine Bibliothek mit bis zu 250 Quadratmetern Fläche für rund 5.000 Medien, zu betreuen mit zwei halben Personalstellen. Hierfür wird jetzt in Wangen entsprechender Raum gesucht – beispielsweise ein leerstehendes Ladenlokal. Ideen sind willkommen – zu richten an den Bezirksvorsteher (E-Mail an jakob.bubenheimer@stuttgart.de).


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