Birkach als Vorbild – Unterstehhalle verglasen!
Stuttgart-Wangen … Die Unterstehhalle auf dem Wangener Friedhof hat den Charme einer Bushaltestelle – dunkel, zugig, und bei Regen wird die Trauergemeinde zu allem Überfluss auch noch nass. Daher wird vor Ort seit vielen Jahren darum gekämpft, die Halle an ihrer Vorderfront zu verglasen.
Hat das lange Warten bald wirklich ein Ende? Über Jahre wurde der Stadtbezirk immer wieder vertröstet, dann das Hin und Her in diesem Sommer. Nachdem das Projekt beschlossene Sache war, kam die Haushaltssperre bei der Stadt – und mit ihr das Projekt wieder auf die lange Bank (Bericht: hier). Dann wurde wieder zurückgerudert. Zuletzt hieß es: Baubeginn im Herbst. Am 19. Oktober stand das Thema auf der Tagesordnung des Wangener Bezirksbeirats, der coronabedingt in der Turn- und Versammlungshalle bei der Wilhelmsschule tagte. Jetzt besteht wirklich die Aussicht auf Erledigung.
Die beauftragten Architekten präsentierten den Wangener Bezirksbeiräten nun Alternativen. Die Aufgabe lautete, einen Wetterschutz zu planen. Aus der Unterstehhalle soll aber kein thermisch geschlossener Raum werden. Dennoch: Die Besucher sollen wirksam vor Wind und Regen geschützt werden. Dazu liegen jetzt zwei Architektenentwürfe vor. Das städtische Friedhofsamt hat inzwischen Erfahrungen mit zwei anderen Hallen gesammelt (Glas in Birkach – siehe Foto oben, perforiertes Metall am Fangelsbachfriedhof). Die Stadt strebt eine optimale Lösung für Wangen an. Daher durfte der Wangener Bezirksbeirat entscheiden.
Beiden Entwurfsvarianten gemeinsam sind zwei doppelflügelige Türen, die außerhalb der Nutzungszeiten abgeschlossen werden sollen. Sie gestatten Zu- und Ausgang. In der ersten Variante wird der Wind- und Wetterschutz mit Lochblechen gewährleistet. Bei der zweiten Variante wird – zum Vogelschutz – bedrucktes Glas vorgeschlagen. Die Unterstehhalle auf dem Birkacher Friedhof dient als Vorbild. Sie ist zwar nur an zwei Seiten verglast und im oberen Bereich offen. Die mit Streifen bedruckten Gläser kommen aber auch für Wangen in Frage. Denkbar wären auch vorgestellte Holzlamellen sowie eine Kombination aus beiden Materialien; beides fanden die Wangener Bezirksbeiräte aber nicht so attraktiv.
Das Meinungsbild im Beirat war schnell klar: Glas! Eine gute Lichtdurchflutung ist den Bezirksbeiräten besonders wichtig. Ebenso eine ordentliche Durchlüftung – möglichst von oben – ohne Zugluft, also beispielsweise mit Kippfenstern. Ein weiterer Rat: Die Doppeldrehtüren sollten für friedhofsübliche Fahrzeuge durchgängig sein. Diese Anregungen wollen die Archtitekten nun prüfen.
Bei einer Direktvergabe wäre das Vorhaben im Frühjahr 2021 zu realisieren. Sollte eine Ausschreibung nötig sein, könnte etwa ein Vierteljahr später begonnen werden. Die Mittel sind jedenfalls bewilligt. So nah waren die Wangener ihrem Ziel noch nie.
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