Hedelfinger Platz – Wann geht es rund?

Stuttgart-Hedelfingen … Am 16. November wurde zum ersten Mal öffentlich in einer Sitzung des Bezirksbeirats Hedelfingen über den Planungsstand für den Umbau des Hedelfinger Platzes (Foto: Archiv) zum Kreisverkehr berichtet.

Bis Ende 2022 soll die Vorplanung beschlussfertig sein, definierte Andreas Hemmerich das zeitliche Ziel. Umgesetzt werden soll der Plan dann ab 2024 und 2025, der übernächsten Doppelhaushaltsperiode in Stuttgart. Die Ausführung werde aber darüber hinaus dauern, meinte der städtische Verkehrsplaner. Zu Planungsdetails referierte ergänzend sein Kollege Martin Hasenäcker.

Ausgangspunkt der Planungen für den Hedelfinger Platz war die Hauptradroute 2 von Stuttgart-Ost bis Hedelfingen – in Wangen laufen bereits erste Bauarbeiten. In zwei Klausursitzungen mit dem Hedelfinger Bezirksbeirat wurden die Überlegungen über den Sommer vorangetrieben.

Keine Überraschung

Dass Verkehrszählungen im Jahr 2020 eine Überlastung des Hedelfinger Platzes zeigten, überrascht in Hedelfingen niemanden. In dieser Form neu und klar ist der Befund, dass ein Kreisverkehr nur in absoluten Spitzenzeiten etwas weniger leistungsfähig sein dürfte als die heutige Ampel-Kreuzung. Hingegen zeigten sich nach Ansicht der Verkehrsplaner deutliche Verbesserungen an weiten Teilen des übrigen Tages. Das wurde in früheren Zeiten auch schon mal deutlich negativer beurteilt seitens der Stadtverwaltung.

Bessere Bedingungen werden auch für Fußgänger und Radfahrer gesehen, wenn es an dem Verkehrsknotenpunkt „rund” geht. Außerdem locken neue Standorte für Bäume. Neue Verkehrssteuerungmöglichkeiten eröffnen sich auf den Otto-Hirsch-Brücken. Für die Ein- und Ausfahrt des Otto-Hirsch-Centers sowie die Anbindung der B10 werden verschiedene Varianten untersucht. Bis hin zu einem Doppelkreisverkehr. Dafür sind aber noch zahlreiche Fragen zu klären.

Raum für Zukunftsthemen!

Roger Schenk (CDU) brachte eine mögliche Weiterführung der Stadtbahn nach Obertürkheim oder Mettingen ins Spiel. Wird darüber nachgedacht? Für Mario Graunke (CDU) ist die neue Verkehrsplanung ein willkommener Anlass, an den gewünschten B10-Vollanschluss Hafen-Süd zu erinnern. Und Jürgen Klee (Grüne) erinnerte an die seit langer Zeit immer wieder geforderte Unterbindung illegaler Durchfahrten der Amstetter Straße.

Mögliche Verbesserungen sehen die Planer auch für die Rohrackerstraße zwischen dem vorhandenen Kreisverkehr am Dürrbachplatz und dem geplanten Kreisel am Hedelfinger Platz. Geworben wird für durchgängige Radfahrstreifen, Parkplätze und Bäume – einen „neuen Charakter” für die verkehrsgeplagte Rohrackerstraße. Untersucht wird auch eine kombinierte Bus-Rad-Spur vom Dürrbachkreisel zum Hedelfinger Platz – ein in Hedelfingen umstrittenes Vorhaben.

Umfangreiche Pläne gibt es auch für die Brückenverbindung zwischen Hedelfingen und Obertürkheim. Hier dürfen vor allem Radfahrer mit durchgehenden eigenen Spuren Verbesserungen erwarten. Die CDU befürchtet aber eher eine „Asphaltwüste” und plädiert für eine Entkoppelung des Radverkehrs durch eine eigene Leichtbaubrücke für Radler. SPD-Beirätin Regina Erben erinnert an den Fußverkehr, der gerade in den Oberen Neckarvororten Gegenstand eines großangelegten Checks ist. Die Neckarüberquerungen haben sich dabei als besonders problematisch erweisen.

Weiterführende Pläne gibt es für den Westkai. Vollanschlüsse von Wangen und Hedelfingen an die B10, Einbahnverkehr und eine Entsiegelung der Verkehrsflächen stehen auf der Wunschliste der Verkehrsplaner weit oben.

Wie geht es jetzt weiter?

Die Planung wird weiter ausgearbeitet, die Ämterabstimmung vorangetrieben. Im zweiten Halbjahr 2022 könnte die Vorplanung den Gemeinderat passieren. Doch gut Ding will Weile haben: An einen Spatenstich ist vor 2024 nicht zu denken.

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