Hohlweg soll auf Dauer durch Poller gesperrt bleiben

Stuttgart-Sillenbuch … Die Sperrung des Hohlwegs zwischen Alt-Sillenbuch und Rohracker zeigt Erfolg. Zählungen zeigen: Die Zahl der „Schleicher” hat sich deutlich verringert, seitdem Poller auf der Tuttlinger Straße die Durchfahrt verhindern. Allerdings gab es Verlagerungen auf andere Schleichwege. Da die Gesamtzahl der Fahrten aber deutlich abgenommen hat, schloss sich der Sillenbucher Bezirksbeirat jetzt einstimmig der städtischen Empfehlung an, die Poller-Sperre beizubehalten. Eine teure bauliche Dauerlösung ist damit auch vom Tisch.

Seit Ende 2021 stehen an der unteren Tuttlinger Straße zwei Poller, die Schleichfahrten zwischen Alt-Sillenbuch und Rohracker – und umgekehrt – unterbinden. Sie sind mit Vorhängeschlössern gesichert. Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) Sillenbuch übernehmen ehrenamtlich den Schließdienst und öffnen (nur) samstags die Sillenbucher Zufahrt zum Hohlweg für die dortigen Gartenbesitzer. Dies soll unbefristet auch so bleiben, sagte der OGV-Vorsitzende Christoph Hey’l dem Sillenbucher Bezirksbeirat zu.

Im Juni 2021 (vor der Sperrung) und im Juli 2022 (bei Sperrung) hat die Stadt Verkehrszählungen durchgeführt. Gemessen wurde mit Zählgeräten an der Tuttlinger Starße 150 (bei den Pollern), an der Tuttlinger Straße 108 (potentieller Ausweich-Schleichweg via Bußbachtal) und am Wehinger Weg 3 (potentieller Ausweich-Schleichweg via Weinklinge). Am 24. Januar 2024 wurden die Ergebnisse in der öffentlichen Sitzung des Bezirksbeirats Sillenbuch vorgestellt.

Wurden vor der Sperrung im Mittel an allen drei Zählstelllen zusammen 351 Fahrzeuge am Tag gezählt, davon allein 291 an der Tuttlinger Straße 150, waren es bei Sperrung nur noch 188 beziehungsweise fünf. Am Wehinger Weg war mit durchschnittlich 169 Fahrzeugen am Tag die Zunahme am stärksten – vor der Hohlweg-Sperrung waren es 57 Fahrzeuge. Die Samstagsöffnung durch den OGV für Gartenbesitzer führt erwartungsgemäß zu einem gegenüber den sechs anderen Wochentagen erhöhten Verkehrsaufkommen – allerdings 27 Prozent weniger als vor der Sperrung. Positiv vermerkt wurde die Zunahme des Radverkehrs: Der Hohlweg ist seit der Durchfahrtsperre für Autos wohl vor allem für Berufspendler mit E-Bike interessant.

Aus diesen Befunden leitete die Stadtverwaltung die Empfehlung ab, die jetzige Lösung beizubehalten. Alternativ wäre eine bauliche Dauerlösung mit einer in das Landschaftsschutzgebiet eingreifenden Spitzkehre möglich. Da bei einer extra hierfür durchgeführten Artenschutzuntersuchung – über deren Kosten in der Bezirksbeiratssitzung keine Angaben gemacht wurden – Zauneidechsen nachgewisen wurden, dürfte eine solche Lösung mindestens 200.000 Euro kosten, wahrscheinlich sogar deutlich mehr. Zudem wäre eine Umsetzung wohl frühestens 2026 möglich. Der Bezirksbeirat folgte dem Rat der Stadt, diese Idee nicht weiter zu verfolgen und alle zu belassen, wie es ist.


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