Inselstraße 33: Neue Probleme verzögern Bezug weiter

Stuttgart-Wangen … Mehr als ein Jahr versucht die Stadt Stuttgart, an der Inselstraße 33 eine Flüchtlingsunterkunft einzurichten. Bislang ohne Erfolg. Überraschend gibt es nun neue Probleme mit Statik und Brandschutz. Wann die ersten Flüchtlinge einziehen können, ist wieder völlig offen.

Erst ließ die Baugenehmigung auf sich warten, dann gab es Probleme mit dem Brandschutz, es musste eine Fluchttreppe gebaut werden, zuletzt fehlte noch die Schlussabnahme. Der Termin für den Erstbezug verzögerte sich immer weiter. Anfangs war vom Juni die Rede, später von Ende 2023, schließlich von Januar 2024. Dann kehrte wieder Ruhe ein, bis wir erneut bei der Stadt nachfragten.

Die heutige Auskunft aus der städtischen Pressestelle liest sich wie ein Offenbarungseid: „Wir können aktuell nicht sagen, wann das Gebäude belegt werden wird”, schreibt Sven Matis. Der Stadtsprecher reagiert damit auf eine erneute WILIH-Anfrage, die seit dem 23. März in den Stuttgarter Amtsstuben kursiert. Am 28. März gab Matis immerhin den Zwischenbescheid, dass „heute” die Schlussabnahme erfolgen solle. Damals gab er sich noch optimistisch: „Danach sollte der Belegung nichts mehr im Wege stehen.”

Als eine Woche später immer noch kein Termin dafür bekannt war, fragten wir erneut bei der Stadt an. Sven Matis hakte dann wieder bei den beteiligten Ämtern nach und berichtete am 12. April: „Der Statiker hat das Gebäude noch nicht freigegeben. Auch sind laut Baurechtsamt bestimmte brandschutzrechtliche Anforderungen nicht erfüllt.”

Der Mietvertrag läuft zunächst drei Jahre und endet im August 2026. Es gibt eine Verlängerungsoption für weitere drei Jahre. Im November hieß es, dass der Innenausbau abgeschlossen sei. Von außen erkennbar ist, dass eine Gerüsttreppe und ein Zaun errichtet wurden. Im Februar war zu erfahren, dass die AWO die Sozialbetreuung der Flüchtlinge übernehmen soll. Der örtliche Flüchtlingsfreundeskreis bereitet sich vor, Wangens Bezirksvorsteher Jakob Bubenheimer hat einen Aufruf zur Gewinnung neuer Ehrenamtlicher gestartet.

Doch ein Jahr nach Bekanntgabe der Einrichtung einer Flüchtlingsunterkunft erfüllt das längst angemietete Gebäude an der Inselstraße 33 offenbar immer noch nicht die nötigen Sicherheitsstandards. Dabei sucht die Stadtverwaltung händeringend nach jeder erdenklichen Unterbringungsmöglichkeit, um keine Turnhallen belegen zu müssen…


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