Papier ist geduldig – das Internet ist schnell

Es gibt Vorurteile. Und es gibt Fakten. Ein immer noch weit verbreitetes Vorurteil ist, dass Nachrichten online nicht so gerne gelesen würden wie auf Papier gedruckte. Fakt ist, dass inzwischen 91 Prozent der Deutschen das Internet nutzen. Vor zehn Jahren waren es noch 76 Prozent. Auch das Nutzerverhalten hat sich geändert. Stark gestiegen ist die Internetnutzung an mobilen Geräten. Im Jahr 2021 lag der Anteil von Smartphone & Co schon bei 82 Prozent (Quelle: Statista). Ein anderes weit verbreitetes Vorurteil ist, dass die Älteren kein Internet nutzen würden. Manchmal tun sie es, sind sich dessen aber gar nicht bewusst. So haben wir schon Argumente gehört nach dem Muster „Internet kann ich bei mir nicht aufbauen, ich habe nur ein Smartphone” oder „Ich habe kein Internet, ich kann nur mailen” oder „Ich hab‘ nur WhatsApp”. Na ja, da besteht Aufklärungsbedarf. Generell kann man aber heute wirklich nicht mehr behaupten, Senioren wären nicht im weltweiten Netz unterwegs. Laut Statistischem Bundesamt nutzen inzwischen 79 Prozent der 65- bis 74-Jährigen das Internet und kommen den Jüngeren – die nur noch knapp unter hundert Prozent liegen – damit immer näher. Das ist ja nun wirklich nicht nichts. Und es wird immer wichtiger, das Internet nutzen zu können – gerade für Senioren. Denn: Im Internet lassen sich viele Geschäfte sehr komfortabel tätigen, von der Banküberweisung bis zur Bestellung im Onlineshop. Es lassen sich viele Informationen innerhalb kürzester Zeit beschaffen – vom Backrezept über die Strickanleitung bis zum Reparaturvideo. Außerdem kann man sich rund um die Uhr und über alles mit nahezu jedem in der Familie, im Freundeskreis oder unter Kollegen unterhalten – wofür die gute alte Urlaubspostkarte früher manchmal Tage, wenn nicht Wochen brauchte. Und natürlich kann man sich nahezu live auch über Neuigkeiten informieren – von der Weltpolitik über Sport und Kultur bis hin zum lokalen Geschehen vor der eigenen Haustüre. Das Internet liefert wirklich so gut wie alles. Vieles übrigens frei Haus, denn irgendeiner stellt doch eigentlich immer etwas ins Netz, ohne Geld dafür zu verlangen. Das tut übrigens auch WILIH mit seinen Berichten aus dem WILIH-Land. Tagesaktuell, manchmal sogar wenige Stunden nach einer Veranstaltung, regelmäßig mit Fotos. Und an den passenden Stellen gleich mit weiterführenden Links, die per Fingertipp oder Mausklick sofort auf eine Webseite lenken, auf der es Hintergründe, frühere Berichte, Bilder oder Videos zu sehen gibt. Das ist unendlich komfortabler, als eine www-Adresse aus einer Zeitung abschreiben oder sich gar merken zu müssen, damit man sie am heimischen Computer eingeben kann – wenn man es bis dahin nicht längst vergessen hat. So funktionieren übrigens auch Werbeanzeigen im Internet. Drauftippen oder -klicken, und schon ist man auf der Homepage des Inserenten. Und noch eines können Onlinebeiträge: die Brille ersetzen. Was nicht so leicht zu lesen ist, lässt sich am Smartphone oder Tablet nämlich prima vergrößern. Da kann man auch mal auf dem Sofa sitzen bleiben – ohne aufstehen und die Lesebrille suchen zu müssen – und in Ruhe weiterlesen. Alles hat seine Zeit, seine Vorzüge und seine Nachteile. Papier ist geduldig – das Internet ist schnell, aktuell und benutzerfreundlich. Und es verbreitet sich rasend schnell weiter – nicht nur „dank” Corona. Wer immer noch „kein Internet hat”, der sollte sich deshalb allerschnellstens einlernen lassen. Enkel können das und freuen sich bestimmt, wenn Oma oder Opa einen „Kurs” buchen, mit dem sich das Taschengeld aufbessern lässt. Zu Weihnachten gibt es dann von der Familie ein Smartphone – und als Dankeschön eine erste Nachricht mit Selfie vorm Weihnachtsbaum.

Rundgeschaut … Die wöchentliche WILIH-Kolumne