Politik vor Ort – Heumaden-Süd wird „Gartenstadt”

Stuttgart-Sillenbuch … Politik vor Ort im Stadtbezirk: Der Bezirksbeirat Sillenbuch tagt wieder am Mittwoch, 21. Februar 2024. Die öffentliche Sitzung findet im Stadtteil Heumaden statt (18.30 Uhr: Gemeindesaal der katholischen Kirchengemeinde St. Thomas Morus, Korianderstraße 34; Foto: Archiv).

Zunächst wird Alicia Böhm für die Grünen zum stellvertretenden Mitglied des Bezirksbeirats bestellt.

Vor Eintritt in die Tagesordnung haben Bürger die Gelegenheit, Fragen zu stellen.

Hauptpunkt auf der Tagesordnung ist die lange erwartete Beratungsunterlage für den Stuttgarter Gemeinderat zur städtebaulichen Entwicklung des südlichen Teils von Heumaden. Die inzwischen auf der städtischen Webseite veröffentlichte Gemeinderatsdrucksache (PDF: hier)  zu diesem Thema trägt den etwas hochtrabenden Titel „Entwicklungskonzept Lebendige Gartenstadt Heumaden Süd”. Sie soll am 20. Februar im Gemeinderatsausschuss für Stadtentwicklung und Technik eingebracht und nach der Beratung im Sillenbucher Bezirksbeirat dann am 27. Februar im STA beschlossen werden.

Der städtische Vorschlag, der Ergebnisse einer seit 2021 wenig glücklich verlaufenen Bürgerbeteiligung zusammenfasst, hat vier Säulen:

  1. Im Bereich Schwarzäcker soll als „Mittelpunkt der lebendigen Gartenstadt neuer Prägung” ein „Miteinander-Quartier” geplant werden.

  2. Das Areal rund um die ehemalige Avia-Tankstelle soll verkehrsberuhigt und zu einem „urbanen Quartier” werden; die Filderauffahrt soll dazu geradeaus über einen neu zu schaffenden Verkehrsknoten mit noch unklarer Gleisquerung auf die Kirchheimer Straße führen.

  3. Im Rahmen einer Ergänzung beziehungsweise Neuordnung der sozialen Infrastruktur sollen Pflege-Wohnen, die Freie Aktive Schule (Hoffeld) und zwei Kita-Gruppen im Bereich Schwarzäcker verortet werden, ein sechsgruppiger Kindergarten am nördlichen Rand der umstrittenen „Bernsteinwiese”. Zudem denkt die Stadt an eine Dauerwohnlösung für Flüchtlinge, explizit auch in Form von Anschlussunterbringung Geflüchteter. Zumindest das vor dreißig Jahren als Provisorium gedachte „Asyldorf”, in dem nicht bloß wegen eines Wasserschadens vor etwa vier Jahren ein einzelnes Haus leersteht, sondern das wohl in Gänze zu erneuern ist, soll demnach wohl ein fester Flüchtlingsstandort werden.

  4. Die landwirtschaftliche Fläche an den Schwellenäckern, der Sportplatz der Hundesportfreunde Degerloch sowie das Gewerbeareal örtlicher Handwerker fallen dem neuen Konzept zum Opfer. Ersatzflächen kann die Stadt nicht anbieten. Nach einem Hilferuf der örtlichen Unternehmer soll nun wenigstens eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden, die erste „konzeptionelle Überlegungen für Gewerbeflächen innerhalb des Entwicklungskonzepts” zum Ziel hat.

In der Tagesordnung folgen danach zwei Stellungnahmen der Stadt Stuttgart. Auf einen gemeinsamen Antrag des Bezirksbeirats antwortet der Leiter des Amtes für Stadtplanung und Wohnen Torsten Donn, dass die Stadt zunächst die Stadtbahnhaltestellen Sillenbuch und Heumaden als mögliche Mobilitätsstationen im Stadtbezirk ansieht. Eine Absage erhielt der Jugendrat auf seinen Antrag, am Spielplatz Buowaldstraße in Sillenbuch einen Wasserspielbereich einzurichten. Die Leiterin des zuständigen Garten-, Friedhofs- und Forstamtes Karola Ortmann argumentiert mit zu hohen Kosten. Aus Alt-Sillenbucher Sicht wenig dienlich dürften ihre Hinweise auf derartige Spielplätze an der Rudolf-Brenner-Straße (Sillenbuch), Bernsteinstraße (Heumaden) und Wiesenäckerstraße (Riedenberg) wirken.

Den Erweiterungsneubau am Geschwister-Scholl-Gymnasium möchte die SPD auf die Tagesordnung setzen lassen. Die Sozialdemokraten bitten in ihrer Anfrage darum, dem Bezirksbeirat im April eine Übersicht über die im Laufe der Jahre enorm gestiegenen Kosten sowie einen Projektbeschluss vorzulegen. Für den aktuellen Doppelhaushalt der Stadt für 2024 und 2025 wurden inzwischen bereits 138 Millionen Euro aufgerufen. 2022 war noch von 80 Millionen Euro die Rede.

Es folgen Beratung und Beschlussfassung über einen Antrag der Evangelisch-methodistischen Kirche Sillenbuch auf Fördermittel aus dem Bezirksbudget für die Durchführung der diesjährigen Kinderbibelwoche.


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