Asyldorf wird erweitert – Wasenstraße 34 wird bebaut

Stuttgart-Heumaden/Wangen … Am 21. März 2024 gab der Stuttgarter Gemeinderat grünes Licht für stadtweit 672 neue Unterkunftsplätze für Geflüchtete. Darunter sind 280 im Asyldorf in Heumaden – dazu hatte der Bezirksbeirat Sillenbuch am 20. März sein Plazet gegeben. Außerdem wird der in Wangen umstrittene Plan verwirklicht, an der Wasenstraße 34 bis zu 92 Flüchtlinge unterzubringen.

280 Plätze im Asyldorf Heumaden – Bezug ab Mitte 2025

Grundstück Wasenstraße 34 in Wangen
Das Areal an der Wasenstraße 34 in Wangen ist abgeräumt und bereit für den Aufbau von Wohnmodulen

Das Asyldorf in Heumaden wird auf 280 Plätze erweitert. Dazu lässt die Stadt Stuttgart zunächst auf der Wiese neben den jetzigen Flüchtlingsunterkünften (Foto oben) neun doppelstöckige Modulbauten nach Hedelfinger Vorbild erstellen. In diese können dann Zug um Zug die Bewohner der Bestandsgebäude umziehen. Die maroden Reihenhäuser werden anschließend abgerissen. An ihrer Stelle werden danach weitere neun Module errichtet, so dass insgesamt 280 Geflüchtete in Heumaden untergebracht werden können. Zwei der Modulwohnungen sollen Büros für Betreuer werden. Ab Mitte 2025 ist mit einer ersten Inbetriebnahme zu rechnen, wenn alles planmäßig abläuft.

Derzeit gibt es im Stadtbezirk Sillenbuch 318 Plätze für Flüchtlinge, davon rund 200 im Heumadener Asyldorf, in dem allerdings nicht mehr alle Plätze tatsächlich nutzbar sind. Die Gebäude, die ursprünglich für ein zehnjähriges Interim gedacht waren, stehen inzwischen seit 30 Jahren und sind in einem Zustand, dass man sie nur noch abreißen kann. 19,5 Millionen Euro sollen die neuen Modulbauten in Heumaden kosten. 14,45 Millionen davon bezeichnet die Stadt als nachhaltig, weil die holzverkleideten Wohneinheiten grundsätzlich auch wieder abgebaut und an anderer Stelle aufgestellt werden können. Sie sollen eine Lebensdauer von 30 Jahren haben. Die Baugenehmigung wird zunächst für drei Jahre erteilt und soll danach verlängerbar sein.

Bezirksbeirat Sillenbuch fordert frühzeitige Beteiligung ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer

Zur Belegung und Betreuung kann die Stadt derzeit noch keine Angaben machen. Nur so viel: Angestrebt wird eine Mischbelegung einerseits mit Familien, andererseits mit Alleinstehenden, die dann in Wohngemeinschaften auf die jeweils gut 40 Quadratemeter großen Wohnungen aufzuteilen sein werden. Insgesamt strebt die Stadt eine Belegungsquote von 85 Prozent an. Derzeit sind die Top 3 unter den im Bezirk Sillenbuch vertretenen Nationen Syrien (57 Personen), Irak (31) und Afghanistan (26).

Der Bezirksbeirat Sillenbuch nahm die städtische Beschlussvorlage, der der Stuttgarter Gemeinderat am 21. März mehrheitlich zustimmte, zustimmend zur Kenntnis. Allerdings unter der Bedingung, dass ehrenamtliche Betreuer frühzeitig in die Planung einbezogen werden und ausreichend Gelegenheit bekommen, mit Anregungen zum Gelingen des Projekts beizutragen.

Einbindung des Asyldorfs in die langfristige Entwicklung Heumadens offen

Außerdem sind nach der Beratung in der öffentlichen Bezirksbeiratssitzung am 20. März noch Fragen offen, um deren Klärung das Stadtbezirksparlament die Stadtverwaltung bittet. Fragezeichen stehen aus Sicht des Beirats noch hinter der Kindergartenversorgung und Schulplätzen für Flüchtlingskinder, Gemeinschaftsflächen und Schulungsräumen zum Beispiel für Deutschunterricht oder der langfristigen Einbindung des Asyldorfs in das noch in den Kinderschuhen steckende Entwicklungskonzept für Heumaden-Süd.

Zudem verbindet der Sillenbucher Bezirksbeirat sein Ja zur Asyldorf-Erweiterung mit der Hoffnung, dass damit eine drohende Belegung der Sporthalle am Geschwister-Scholl-Gymnasium endgültig vom Tisch ist.


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