Noppers Sommertour beendet – Stadt zieht Fazit

Stuttgart-Hedelfingen/Wangen … Die Sommertour von Oberbürgermeister Frank Nopper durch die Stuttgarter Stadtbezirke ist abgeschlossen. Zum Schluss standen noch zwei Bezirke im WILIH-Land auf dem Programm: Am 10. September besuchte der OB Hedelfingen und Wangen. Die Stadt hat auf ihrer Webseite ein Fazit der Tour gezogen (hier) und bietet in Wort und Bild stadtbezirksbezogene Besuchsberichte an (hier), so auch für Sillenbuch, wo Nopper am 25. August war (WILIH-Bericht hier).

In Hedelfingen traf der OB auf Kindergartenkinder aus dem Waldheim, die neben Sonnenblumen auch einen Wunsch überreichten (Foto: privat): dass vom Waldheimgelände aus ein Waldzugang eingerichtet wird. Dieser ist vom Waldheimverein angeregt und provisorisch aufgezeigt worden, wurde im vergangenen Jahr aber vom Forstamt kategorisch abgelehnt. Neben diesem Herzensprojekt bewegt den Waldheimverein auch die Eindämmung des LKW-Durchgangsverkehrs, der zwischen Hafen und Autobahn nur in Fällen von Lieferverkehr innerhalb der Zone zugelassen ist. Das Thema beschäftigt inzwischen sogar den Bundesgerichtshof. Auch hierauf wurde der Oberbürgermeister vor Ort noch einmal hingewiesen, denn bislang hat die Stadt Stuttgart in der Frage wenig Bewegungsbereitschaft gezeigt. Um das Thema in Frank Noppers Gedächtnis frisch zu halten, bekam er einen Modell-Truck überreicht.

Und auch der Förderverein Schulcampus Hedelfingen nutzte den Ortstermin mit dem Stuttgarter Rathauschef, um erneut auf die Entwicklungsmöglichkeiten am Steinenberg aufmerksam zu machen. Hierzu wurden kürzlich im Stuttgarter Rathaus bemerkenswerte Ideen aus Masterarbeiten von Architekturstudenten vorgestellt. Jetzt könne der Bau eines Gymnasiums beginnen, macht der Förderverein Druck. Auf einer Schultafel notiert, erhielt der OB eine „Hausaufgabe” für die kommenden Haushaltsplanberatungen: „Bitte nicht vergessen: 3.000.000 EUR Planungsmittel auf die Grüne Liste nehmen”.

Auf dem von Hedelfingens Bezirksvorsteher Kai Freier vorbereiteten Besichtigungsprogramm standen die städtische Turn- und Versammlungshalle an der Hedelfinger Straße 149, die Ausgangspunkt der Begehung war. Um die mal mehr, mal weniger als marode eingeschätzte Halle ranken sich seit Jahren Gerüchte und Pläne, die inzwischen auch das gegenüberliegende Nill-Areal erfasst haben und bis zum geplanten Sportvereinszentrum der SportKultur Stuttgart – weniger hundert Meter entfernt am Eingang des Nachbarstadtteils Wangen – reichen. Jetzt konnte sich OB Nopper über den gesamten Komplex informieren – auf die nächsten Schritte seitens der Stadt darf man gespannt sein. Weiterhin konnte sich das Stadtoberhaupt einen Eindruck vom Verkehrsknoten am Hedelfinger Platz machen. Dort soll im nächsten Jahr ein großer Kreisverkehr gebaut werden, wenn die nicht unumstrittene Hauptradroute 2 – mit deren Bau in Wangen begonnen wird – Hedelfingen erreicht.

Ein weiteres Thema war das Hedelfinger Feuerwehrhaus. Das leerstehende Nachbarhaus könnte jetzt von der Stadt erworben werden, was helfen würde, die Raumnot der Freiwilligen Feuerwehr zu lindern. Der Bezirksbeirat hat das Thema bereits befördert. Der Oberbürgermeister kennt es nun aus erster Hand. Am 21. September steht die Prüfung des Immobilienerwerbs auf der Tagesordnung der nächsten öffentlichen Bezirksbeiratssitzung (18 Uhr: Kelter Rohracker).

Nach seiner Hedelfingen-Tour besuchte der Oberbürgermeister Wangen. Dort ging es neben den vorbereiteten Themen mit den Schwerpunkten „Bürgerhaus Lamm” und neues Jugendhaus B10 auch um zwei aktuelle Reizthemen: AWS-Betriebshof und Wangener Tor.

Initiativ gewordene Bürger machten gegenüber Frank Nopper ihren Protest gegen den Neubau des AWS-Betriebshofes an der Gingener Straße deutlich. Hier gibt es aus Kreisen der Nachbarn deutlichen Widerstand gegen das Projekt des städtischen Eigenbetriebs. Befürchtet werden Belastungen durch Mehrverkehr, Lärm und Schmutz im Zusammenhang mit erhöhtem Betrieb durch die Müllfahrzeuge des Abfallwirtschaftsbetirebes. Erst vor wenigen Wochen hatten einige Bürger sogar mit einer Petition beim baden-württembergischen Landtag noch versucht, das Bauvorhaben zu stoppen, waren mit ihrem Anliegen aber gescheitert. Die Begründung stellte sie jedoch nicht zufrieden. Die Petenten kritisieren die Argumentation mit veralteten Plänen und sehen die Interessen der Nutzer der benachbarten Flatow-Sporthalle sowie der ebenfalls angrenzenden Wilhelmsschule nicht genügend berücksichtigt. Maria van Kessel La Ferrara, Vorkämpferin der Bürgerinitiative, trug dem Oberbürgermeister die Bedenken vor.

Für den Erhalt des Wangener Tors – auf dem Platz neben dem Jugendhaus – hat eine Initiative mit politischem Kern in der FrAKTION über 500 Unterschriften gesammelt. Bezirksbeirätin Barbara Weber überreichte sie dem Oberbürgermeister. Der Wangener Bezirksbeirat hatte vor der Sommerpause eine weitere Behandlung des Themas zurückgestellt, bis alle Perspektiven, vor allem die finanziellen, aufgezeigt werden können.

Außerdem konnte sich OB Frank Nopper im Umfeld der Wangener Kelter beim evangelischen Gemeindehaus über Modelle und Förderprobleme bei der Weiterentwicklung der Wangener Begegnungsstätte informieren und von den Bemühungen der Arbeitsgemeinschaft Wangener Grünflächen überzeugen, die stets auf die Unterstützung der Stadt bei der Verschönerung Wangens angewiesen ist.

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